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Ausstellungen | Ausstellung

Koreanische Ästhetiken über drei Jahrhunderte
Malereien aus den Sammlungen des Museums für Asiatische Kunst und des Ethnologischen Museums

Staatliche Museen zu Berlin

Bis ins 20. Jahrhundert sind Kalligrafie und Malerei vor allem neokonfuzianischen Gelehrten oder Malern des königlichen Hofes vorbehalten. Das allmähliche Entstehen eines Kunstmarktes ermöglicht Künstler*innen die Schaffung eigener Werke. Traditionelle Themen werden freier interpretiert, traditionelle Techniken frei gehandhabt. Die Künstler der Neuzeit drücken die Themen, die ihnen begegnen mit den von ihnen erlernten Techniken und den überlieferten Darstellungsweisen aus. Die zeitgenössische koreanische Malerei befindet sich in ständiger Spannung zwischen überlieferter Tradition und den Anliegen der Gegenwart. Stillleben, Landschaftsszenerien, Blumen- und Vogelmalereien oder auch Porträts finden neue lebhafte und frische Ausdrucksformen. So wird zum Beispiel das Nationalsymbol des humorvollen Tigers zu einer Pop Art-ähnlichen Chiffre transformiert. Genremalereien des 19. Jahrhunderts werden benutzt, um aktuelle gesellschaftliche Anliegen zu diskutieren und die Kontraste in der Tuschemalerei sind auch heute aussagestark und ermöglichen sogar Hinweise auf politische Konflikte in traditioneller ostasiatischer Manier. Eine Wechselpräsentation des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin (Bild: Korea, Joseon-Dynastie (1392–1910), 18. Jh., Achtteiliger Stellschirm, Malerei, Tusche auf Papier, erworben 2011 mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Ostasiatische Kunst, durch Kang Collection Korean Art, New York © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Asiatische Kunst)
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Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften

Staatliche Museen zu Berlin

Anlässlich des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich (1774–1840) zeigt die Alte Nationalgalerie in Kooperation mit dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin erstmals eine große Ausstellung zum Werk des bedeutendsten Malers der deutschen Romantik. Etwa 60 Gemälde und 50 Zeichnungen aus dem In- und Ausland, darunter weltberühmte Ikonen, werden zu sehen sein. Eine solche Ausstellung ist in Berlin überfällig, allein deshalb, weil bereits zu Lebzeiten Friedrichs zahlreiche Erwerbungen und öffentliche Präsentationen in der preußischen Hauptstadt zum frühen Ruhm des Künstlers beitrugen und weil die Nationalgalerie eine der größten Friedrich-Gemälde-Sammlungen weltweit bewahrt. Zentrales Thema der Ausstellung ist die Rolle der Nationalgalerie bei der Wiederentdeckung der Kunst Friedrichs zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Nachdem der Maler in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Vergessenheit geraten war, würdigte die Nationalgalerie mit der legendären „Deutschen Jahrhundertausstellung“ 1906 den Künstler mit 93 Gemälden und Zeichnungen so umfassend wie nie zuvor. Friedrich wurde als herausragender Maler von Licht und Atmosphäre und als Vorreiter der Moderne gefeiert. Daneben ist ein weiteres Ausstellungskapitel den Bilderpaaren Friedrichs gewidmet, mit denen der Künstler verschiedene Perspektiven sowie die Idee des Wandels zum Ausdruck brachte. Das wohl berühmteste Bilderpaar – „Mönch am Meer“ und „Abtei im Eichwald“ – steht für die Einzigartigkeit der Sammlung der Nationalgalerie. In einem dritten Kapitel werden die neuesten Forschungsergebnisse zur Maltechnik Friedrichs vorgestellt. Kuratorin Die Ausstellung wird kuratiert von Birgit Verwiebe, Kuratorin für Malerei, Alte Nationalgalerie. Publikation zur Ausstellung Zur Ausstellung erscheint ein umfangreich bebilderter Katalog im Prestel Verlag in deutscher und englischer Sprache, hrsg. von Birgit Verwiebe und Ralph Gleis. Die Ausstellung ist Teil des Caspar David Friedrich-Festivals, das anlässlich des Jubiläumsjahrs 2024 eine Reihe thematisch eigenständiger Schauen in der Hamburger Kunsthalle, in der Alten Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin und in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden umfasst. Die drei Häuser verfügen über die bedeutendsten Bestände an Werken Friedrichs weltweit. Mit umfangreichen gegenseitigen Leihgaben ermöglichen sie einzigartige Präsentationen zu unterschiedlichen Aspekten seines Schaffens. Die Jubiläumsausstellungen zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich stehen unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. In seinem Geburtsort Greifswald werden Leben und Wirken des Malers 2024 mit einem ganzjährigen Veranstaltungs­programm gefeiert. Im Kontext des Festivals ist – initiiert von der Hamburger Kunsthalle in Kooperation mit der Alten Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden – im Rahmen des Projekts Datenraum Kultur das Webportal cdfriedrich.de mit kuratierten multimedialen Angeboten zu Friedrichs Werk entstanden. Anlässlich des 250. Geburtstags Caspar David Friedrichs zeigt das Metropolitan Museum of Art im Jahr 2025 die erste umfassende Ausstellung zum Künstler in den Vereinigten Staaten („Caspar David Friedrich: The Soul of Nature“, 7. Februar bis 11. Mai 2025). Sie findet in Kooperation mit der Alten Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin, den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Hamburger Kunsthalle statt. Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, ermöglicht durch die Freunde der Nationalgalerie und gefördert von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und von der Kulturstiftung der Länder (Bild: Caspar David Friedrich, Mönch am Meer, Detail, 1808-1810 © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Andres Kilger)
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Alexandra Pirici. Attune

Staatliche Museen zu Berlin

Alexandra Pirici präsentiert in diesem Frühjahr die Einzelausstellung Attune – ein ortsspezifisches, performatives Environment. Die Ausstellung ist der Auftakt einer neuen, jährlich vergebenen Auftragsarbeit für die Historische Halle im Hamburger Bahnhof. Pirici verwandelt die Historische Halle in eine lebendige Landschaft, in der Performer*innen ebenso wie die Besucher*innen inmitten chemischer und physikalischer Reaktionen, Klänge und Bewegungen die Entstehung komplexer Strukturen nachspüren. Diese neue, raumgreifende Ausstellung umfasst neben aktiven skulpturalen Elementen auch Live-Performance mit Musikstücken, die von der Künstlerin choreografiert und komponiert wurde. Elemente des von der Künstlerin geschaffenen und vom Designer Andrei Dinu gestalteten Environments machen physikalische, biochemische, mathematische und gesellschaftliche Prozesse der Selbstorganisation für Besucher*innen erfahrbar – als Anerkennung und Wertschätzung der fortwährenden Beziehung zwischen dem Belebten und dem Unbelebten sowohl als Metapher als auch als wissenschaftliche Tatsache. Die chemischen Reaktionen, Mineralbildungen und physikalischen Phänomene, die in der Ausstellung neben menschlichen Körpern auftreten, laden die Besucher*innen dazu ein, aktive, sich selbst strukturierende Materie zu erkunden und darüber nachzudenken, wie wir einander ähneln, uns wechselseitig beeinflussen und uns aufeinander einstellen. Live-Performances Zur Eröffnung der Ausstellung am 25. April 2024 findet die Live-Performance von 19:30 bis 22 Uhr statt. An allen weiteren Tagen finden die Live-Performances zu folgenden Uhrzeiten statt: Dienstags: 13 – 17 Uhr Mittwochs: 13 – 17 Uhr Donnerstags: 15 – 19 Uhr Freitags: 13 – 17 Uhr Samstags: 13 – 17 Uhr Sonntags: 13 – 17 Uhr Die Wurzeln der Künstlerin Alexandra Pirici (Jahrgang 1982) liegen in der Choreografie. Ihre Werke wurden sowohl bei der Biennale in Venedig – zuletzt 2022 bei der 59. Biennale im zentralen Pavillon und 2013 bei der 55. Biennale im rumänischen Pavillon – als auch 2018 im New Museum in New York, 2017 bei den Skulptur Projekten Münster, 2016 in der Tate Modern London und der Tate Liverpool, 2014 bei der Manifesta 10 St. Petersburg sowie im Centre Pompidou in Paris präsentiert, um nur einige zu nennen. Publikation Begleitend zur Ausstellung erscheint die fünfte Ausgabe der Katalogreihe des Hamburger Bahnhofs, herausgegeben von Silvana Editoriale Milano. Kuratorin Die Ausstellung wird kuratiert von Catherine Nichols, wissenschaftliche Mitarbeiterin Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart. Das Projekt wird gemeinsam mit Audemars Piguet Contemporary in Auftrag gegeben. Kofinanziert von der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten für Kultur und Medien. Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin
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Faszination Rom. Maarten van Heemskerck zeichnet die Stadt

Staatliche Museen zu Berlin

1532 begab sich der holländische Künstler Maarten van Heemskerck (1498–1574) auf eine Reise nach Rom. Von seinem fünfjährigen Aufenthalt in der Ewigen Stadt hat sich im Kupferstichkabinett Berlin ein einmaliges Konvolut von rund 160 Zeichnungen erhalten. Dazu gehören neben weiten Panoramen und Stadtansichten auch Studien nach antiken Ruinen und Skulpturen. Dieser herausragende Bestand wird 2024, 450 Jahre nach dem Tod des Künstlers, erstmals vollständig zu sehen sein. Neben den virtuosen Zeichnungen, die zugleich wichtige Bildquellen zur Geschichte Roms zur Zeit der Renaissance darstellen, werden auch Gemälde, Bücher, Druckgraphiken und Gipsabgüsse ausgestellt. Das Kupferstichkabinett Berlin besitzt zwei spektakuläre Klebealben mit rund 160 Zeichnungen des holländischen Künstlers Maarten van Heemskerck (1498–1574), die zwischen 1532 und 1536/37 in Rom entstanden. In diesen Jahren flanierte er durch die Stadt, besuchte Kunstsammlungen und Antikengärten, pilgerte zu den heiligen Stätten und füllte sein Skizzenbuch mit Zeichnungen. Auf diese Weise stellte er einen umfangreichen Motivfundus zusammen, aus dem er zeitlebens schöpfen sollte. Nach seinem Tod wurden die Zeichnungen weitergegeben, zunächst an Künstler, später an Sammler. Einzelne Blätter wurden weiterverkauft und der größte Teil vermutlich im 18. Jahrhundert – zusammen mit weiteren Zeichnungen anderer Künstler – in zwei Sammelalben eingeklebt. So blieb der Kernbestand der römischen Zeichnungen Van Heemskercks bis heute zusammen, ein einmaliger Fall der Kunstgeschichte. 1886 und 1892 gelangten die beiden Alben ins Berliner Kupferstichkabinett; seitdem sind sie noch nie in ihrer Gesamtheit ausgestellt worden. Skizzenbücher rekonstruiert, digitalisiert und faksimiliert Aus konservatorischen Gründen musste das so genannte erste römische Album, das in den 1980er Jahren erneuert worden ist, aufgebunden werden, so dass 66 Skizzenbuchseiten mit ihren 130 gezeichneten Vorder- und Rückseiten nun zum ersten Mal öffentlich gezeigt werden können. In Vorbereitung auf die Ausstellung finden umfangreiche Untersuchungen der Tinten und Papiere statt, die es ermöglichen, die ursprüngliche Reihenfolge der Seiten noch genauer als bisher zu rekonstruieren, die Zeichenprozesse besser zu verstehen und dem späteren Gebrauch des Skizzenbuchs nachzuspüren. Das zweite Album, das nur zwanzig Blätter Van Heemskercks enthält, wird in gebundener Form ausgestellt und regelmäßig umgeblättert. Eine Rekonstruktion der Skizzenbücher als Digitalisat und Faksimile vermittelt dem Publikum den Eindruck des vollständigen Ensembles vor seiner Zerlegung und der Aufnahme in Klebebände. Skizzen im Kontext von Zeichnungen, Gemälden, Stichen und Abgüssen Zahlreiche Leihgaben aus verschiedenen Sammlungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, aber auch aus bedeutenden Museen wie dem Rijksmuseum in Amsterdam, den Fürstlichen Sammlungen Liechtenstein, der Nationalgalerie in Prag, den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Hamburger Kunsthalle bereichern die Ausstellung. So finden zwei ehemals zugehörige Skizzenbuchseiten für die Dauer der Präsentation ihren Weg nach Berlin und werden mit ihren Pendants wieder zusammengeführt. Zudem werden die Berliner Blätter durch weitere Zeichnungen und Gemälde aus der römischen Schaffensphase ergänzt sowie durch Abgüsse von Skulpturen, die Van Heemskerck gezeichnet hat, durch Serien von Stichen, die nach seiner Rückkehr nach Holland entstanden sind und Motive seiner Romreise aufgreifen, kontextualisiert. Gerade die Druckgraphik trug zur raschen europaweiten Verbreitung der ikonischen Motive seiner Streifzüge durch Rom bei. Sie sollten das Bildgedächtnis über Jahrhunderte prägen. Kuratorisches Team Die Ausstellung wird kuratiert von Christien Melzer (Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin), Tatjana Bartsch (Bibliotheca Hertziana, Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Rom) und Hans-Ulrich Kessler (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin). Publikation zur Ausstellung Zur Ausstellung erscheinen ein Katalog mit rund 350 Seiten sowie ein Faksimile des römischen Skizzenbuches. Begleitprogramm Zur Ausstellung wird es ein umfangreiches Begleitprogramm mit Vorträgen, Ausstellungsrundgängen, -gesprächen, Workshops und Zeichenaktionen geben. Medienkooperationen: ARTE, Der Tagesspiegel, Klassik Radio, tipBerlin und WELTKUNST Eine Sonderausstellung des Kupferstichkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin in Kooperation mit der Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte (Bild: Maarten van Heemskerck, Blick auf das Forum Romanum, Detail, um 1532–1536, Vorzeichnung in schwarzer Kreide, Feder in Braun, braun und grau laviert © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Volker-H. Schneider)
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Elephantine. Insel der Jahrtausende

Staatliche Museen zu Berlin

Die Nilinsel Elephantine wird mit der Sonderausstellung auf der Museumsinsel erlebbar, präsentiert in der James-Simon-Galerie und im Neuen Museum. Elephantine ist eine Nilinsel an der Südgrenze Ägyptens. In diesem Handels- und Grenzzentrum lebte eine einmalig diverse multilinguale, multikulturelle und multireligiöse Bevölkerung. Es ist der einzige Ort weltweit, an dem Kulturgeschichte durch schriftliche Quellen über einen Zeitraum von 4.000 Jahren „nachgelesen“ werden kann. Tausende Texte sind auf Papyrus oder Tonscherben in zehn verschiedenen Sprachen und Schriften verfasst (u. a. Hieroglyphen, Aramäisch, Koptisch, Arabisch). Sie werden heute in 60 Sammlungen in 24 Ländern aufbewahrt und wurden in Berlin in einem großen europäischen Forschungsprojekt (ERC) entziffert, übersetzt und digital erschlossen. In dieser weltweit ersten umfangreichen Präsentation werden herausragende Berliner Objekte mit ausgewählten internationalen Spitzenstücken gezeigt. Die vielfältigen Inhalte der Texte werden durch archäologische Funde kontextualisiert und zeitgenössisch interpretiert. Medienkooperationen: ARTE, Der Tagesspiegel und tipBerlin Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Land Berlin und aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds Eine Sonderausstellung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit der Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA)
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Next: Young European Design

Staatliche Museen zu Berlin

Im Rahmen der Berlin Design Week präsentiert die Ausstellung in Kooperation mit EUNIC Berlin, dem Netzwerk der Europäischen Kulturinstitute, 30 Projekte und Arbeiten aus elf europäischen Ländern. Als Nachfolger des erfolgreichen Formates „Young Talents“ ist „Next“ fester Bestandteil des jährlichen Designfestivals. Die Ausstellung hebt junge europäische Designtalente hervor, die sich in ihren Werken mit zukunftsweisenden und nachhaltigen Designkonzepten auseinandersetzen. Die Initiative von EUNIC Berlin und der Berlin Design Week zeigt auf diese Weise, wie europäisches Design den gesellschaftlichen Wandel beeinflussen und als treibende Kraft für Innovationen dienen kann. „Next“ bietet einen umfassenden Einblick in die Vielfalt und das Potenzial junger Designer*innen aus Estland, Großbritannien, Luxemburg, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Österreich, Polen, Schweiz, Ukraine und Ungarn. Die Ausstellung ist nicht nur ein Schaufenster für visionäre Designarbeiten, sondern auch ein Diskurs- und Netzwerkraum, der den Austausch über die Rolle des Designs als Motor für nachhaltige und zukunftsfähige Lösungen anregt. Die Ausstellung wird kuratiert von Alexandra Klatt, Gründerin und Programmdirektorin der Berlin Design Week, mitorganisiert und unterstützt von: Österreichisches Kulturforum, Slowakisches Kulturinstitut, Estnische Botschaft, Collegium Hungaricum Berlin, SKICA Slowenisches Kulturzentrum Berlin, Ukrainisches Institut, British Council, Schweizerische Botschaft, Botschaft von Luxemburg, Polnisches Institut und Rumänisches Kulturinstitut Berlin. Ausstellende Designer*innen Ádám Miklósi (HU), Concrazy / Gábor Bakos (HU), DBE Furniture / Adam Bence Kiss (HU), Dragos Dogaru (RO), Ivana Blaž, Nina Mršnik mit Nikolaj Salaj (SI), Jeanne Blatter (CH), Julie Conrad (LU), JUUST /Stefan Cancola (AT), Konrad Fleszar (PL), Kuori / Sarah Harbarth (CH), Kusheda Mensah (GB), Maarja Mäemets (EE), MADbyMAD /Mata Durikovic (SK), Mikk Meelak (EE), Nicolas Boon (LU), NOOM Home /Sokolova Design (UA), Jan Wilczak (PL), Para / Alina Moise (RO), Petra Viciánová (SK), Prapra / Sara Badovinac und Peter Zabret (SI), Requiet (UA), Riina Õun (EE), Rok Oblak und Luka Pleskovič (SI), Roxanne Flick (LU), Stephanie Kneissl (AT), Thibaut Wenger und Narada Zürrer (CH), Vandasye / Georg Schnitzer und Peter Umgeher (AT), Viktor Tabiš (SK), Weronika Wojnarowicz (PL) und yakush / Masha Yakus (UA). Eröffnung, Talks und Führungen Die Eröffnung findet am Freitag, den 26. April, um 19 Uhr statt und ist Teil des Programms der Berlin Design Week. Am Samstag, den 27. April finden von 14 bis 18 Uhr Designer*innen-Talks und Führungen statt. Die Berlin Design Week wird von der IKEA Stiftung unterstützt. Eine Sonderausstellung des Kunstgewerbemuseums – Staatliche Museen zu Berlin
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Imagine: Coral Reef. Regeneratives Design

Staatliche Museen zu Berlin

Die experimentelle Designausstellung „Imagine: Coral Reef. Regeneratives Design“ sucht nach einer neuen Orientierung für Design in einer von zahlreichen Krisen geprägten Welt. Als Metapher dienen die komplexen Ökosysteme der Korallen, in denen eine faszinierende Artenvielfalt herrscht. Diese „Regenwälder der Meere“ werden durch den vom Menschen verursachten Klimawandel zunehmend belastet, so dass sie in naher Zukunft zu verschwinden drohen. „Imagine: Coral Reef. Regeneratives Design“ versucht, die Logik der Natur auf Designprozesse zu übertragen und damit Leitlinien für regeneratives Design zu etablieren. Ziel dieses Ausstellungsprojekts ist es, Möglichkeitsräume aufzuzeigen, die uns von einer extraktiven, degenerativen hin zu einer Kultur führen, in der wir uns als Teil der Natur sehen und ihre kreativen Prinzipien teilen. Die Ausstellung schafft einen immersiven Raum, in dem Makrokorallen, basierend auf dem Open Design des Projekts “Crochet Coral Reef” von Christine und Margaret Wertheim (Institute for Figuring), auf die Korallenbleiche verweisen, die das Absterben der Korallen signalisiert. Das Korallenriff ist mit einer Auswahl von Objekten bevölkert, die Kernthemen regenerativer Gestaltungsprinzipien auf der Grundlage von Andreas Webers Text "Enlivenment" repräsentieren. Die Exponate dienen als Impulsgeber, um über die mögliche Rolle von Design bei der Gestaltung regenerativer Zukünfte nachzudenken. Wanderausstellung mit Workshops Die Wanderausstellung wird von Workshops an lokalen Universitäten begleitet. Die Arbeiten der Studierenden werden neben bereits exisitierenden Produkten in der Ausstellung präsentiert. In Anlehnung an die dynamischen Zyklen der Natur ist die Ausstellung als „lernende Wanderausstellung“ konzipiert, die von lokalen Kontexten und Bedingungen beeinflusst wird und sich diesen anpasst. „Imagine: Coral Reef. Regeneratives Design“ ist ein Teilprojekt von „More than Human. Design nach dem Anthropozän“. Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen EOOS und dem Institute of Design Research Vienna. Das Bueronardin ist verantwortlich für die grafische Gestaltung. Die Ausstellung wird finanziert durch Mittel des Österreichischen Bundesministeriums für eruopäische und internationale Angelegenheiten und dem Kulturforum Berlin. Unterstützt durch das österreichische Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport. Eine Sonderausstellung des Kunstgewerbemuseums – Staatliche Museen zu Berlin (Bild: „Imagine: Coral Reef“, Ausstellungsansicht © Institute of Design Research Vienna)
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Die Schenkung Leidner. Norditalienische Malerei des 17. Jahrhunderts

Staatliche Museen zu Berlin

Die Gemäldegalerie wurde seit ihrer Gründung im Jahre 1830 nach kunsthistorischen Gesichtspunkten aufgebaut und vervollständigt. Sie bietet einen umfassenden Überblick über die europäische Malerei vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. Einen Schwerpunkt bildet die italienische Sammlung, jedoch waren die norditalienischen Künstler des 17. Jahrhunderts bislang weniger vertreten. Eine Lücke in diesem Bereich konnte dank der großzügigen Schenkung des Sammlers Günter Leidner geschlossen werden. Drei Gemälde – von Daniele Crespi (Lombardei), Cristoforo Savolini (Romagna) sowie Antonio Zanchi (Venedig) – ergänzen den Bestand der Berliner Gemäldegalerie. Mit weiteren bislang wenig beachteten Werken des Genuesen Giovanni Andrea De Ferrari, des Lombarden Giovan Battista Crespi (il Cerano), des aus dem Veneto stammenden Pasqualino Rossi aus dem Bestand der Sammlung eröffnet sich ein kleines, neues Panorama barocker Malerei des 17. Jahrhunderts. Im späten Venezianischen Bereich glänzen darüber hinaus eine bislang unbekannte „Verstoßung Hagars“ aus Privatbesitz und das lange nicht mehr ausgestellte „Apollons Wettstreit“ des in der Lagunenstadt ansässigen bayerischen Malers Johann Carl Loth. Die Präsentation von bisherigen Depotstücken und den Werken aus der Schenkung Günter Leidners soll der norditalienischen Seicento-Malerei in der Gemäldegalerie eine neue Sichtbarkeit verleihen. Kurator Die Ausstellung wird kuratiert von Roberto Contini, Kustos für italienische, spanische und französische Malerei an der Gemäldegalerie. Eine Sonderausstellung der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin
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Naama Tsabar

Staatliche Museen zu Berlin

Naama Tsabars Kunst überwindet die Grenzen von Skulptur, Musik, Performance und Architektur: Der Hamburger Bahnhof präsentiert die Installations- und Performancekünstlerin mit ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland. Die Ausstellung umfasst drei Werkkomplexe mit partizipativen Wand- und Bodenarbeiten, die vom Publikum auch als Instrumente klanglich aktiviert werden können. Die für die Ausstellung konzipierte Musikperformance entsteht in Zusammenarbeit mit sich als Frau definierenden oder nicht genderkonformen Musiker*innen aus Berlin und New York. Mit der Verwendung von Filz und Klang bezieht Tsabar sich auf Joseph Beuys, dessen Werke parallel in der Kleihueshalle gezeigt werden. Die Ausstellung ist der Auftakt einer Reihe zeitgenössischer Präsentationen im Dialog mit der Sammlungspräsentation von Beuys Werken. Naama Tsabar (geb. 1982, Israel, lebt und arbeitet in New York) erschließt in ihren interaktiven Werken versteckte Räume und Systeme, redefiniert geschlechtsspezifische Narrative und verschiebt das Seh-Erlebnis zu einem Moment aktiver Partizipation. Ihre Skulpturen und Installationen können vom Publikum oder in kollaborativ angelegten Performances als Instrumente bespielt werden. In dem transformatorischen Prozess zwischen Skulptur und Instrument, zwischen Form und Sound, wird das intime, sinnliche, körperliche Potential ihrer Arbeiten erfahrbar. Mit der Zusammenarbeit mit lokalen Gruppen von weiblich oder non-binär definierten Performer*innen öffnet Tsabar neue Räume feministischer und queerer Geschichte. Publikation Begleitend zur Ausstellung erscheint die vierte Ausgabe der Katalogreihe des Hamburger Bahnhofs, herausgegeben von Silvana Editoriale Milano. Kuratorin Die Ausstellung wird kuratiert von Ingrid Buschmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart. Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin (Bild: Naama Tsabar, Melodies of Certain Damage (Opus 2), Performanceansicht, Detail, Faena Art Center Buenos Aires, 2018. Komponiert und aufgeführt von Gabriela Areal, Rose Blanshei, Florencia Curci, Violeta García, Luciana Rizzo, Natalia Spiner, Sarah Strauss Naama Tsabar und Carola Zelaschi. © Faena Art Center / Jorge Miño)
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Michael Wesely. Berlin 1860 - 2023

Staatliche Museen zu Berlin

Wie lässt sich die räumliche und architektonische Entwicklungsdynamik einer Stadt fotografisch visualisieren? Wie kann Fotografie überhaupt Zeit und Leben einfangen? In zwei neuen Werkkomplexen spürt der international bekannte Fotograf Michael Wesely die in historischen Architekturfotografien Berlins bewahrten Fragmente vergangener Wirklichkeiten auf. Er erforscht damit die archivischen Dimensionen des Mediums Fotografie. Für Doubleday legt Wesely seine eigenen Aufnahmen passgenau über alte Fotografien von Berliner Architekturen aus dem 19. und 20. Jahrhundert und schafft damit atemberaubende Zeitsprünge zwischen Einst und Heute: Flaneure des 19. Jahrhunderts am Alexanderplatz begegnen Touristen von heute, Ruinen werden von wiederaufgebauten Kopien der Gebäude überblendet, an die Stelle des Schlosses Monbijou ist ein Park getreten. In der Serie Human Conditions richtet der Künstler den Fokus auf die in den großformatigen Aufnahmen der Preußischen Messbildanstalt eingeschlossenen Lebensspuren der Menschen um 1900. Weselys Faszination gilt insbesondere dem spukhaften Verschwinden von Menschen in Bewegung, deren Konturen durch die langen Aufnahmezeiten nicht festgehalten wurden und deren Schemen er akribisch herauspräpariert. Daneben präsentiert das Museum für Fotografie auch Arbeiten Michael Weselys aus vergangenen Jahren. Dazu zählt der erst kürzlich abgeschlossene Zyklus zum Leipziger und Potsdamer Platz, der die Entstehung des neuen Stadtquartiers von 1997 bis 2021 verfolgte. Eine weitere Werkgruppe zeigt Demonstrationen und Protestversammlungen, die von Wesely jeweils für einige Minuten aufgenommen wurden und in ihrer Flüchtigkeit nur Spuren und Schemen hinterließen. Sie werden mit bildjournalistischen Aufnahmen städtischen Lebens und von Demonstrationen der Fotografen Willy Römer und Bernard Larsson aus der Sammlung Fotografie der Kunstbibliothek ins Gespräch gebracht. Eine Sonderausstellung der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin
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Joseph Beuys. Werke aus der Sammlung der Nationalgalerie

Staatliche Museen zu Berlin

Der Hamburger Bahnhof präsentiert den umfangreichen Bestand an Werken des Künstlers Joseph Beuys (1921–1986) in der Kleihueshalle. Mit 15 Schlüsselwerken erkundet der neue, erstmals in der Kleihueshalle ausgestellte Parcours das komplexe Werk und die Rezeption von Joseph Beuys. Zu den Arbeiten zählen neben dem Environment „DAS KAPITAL RAUM 1970–1977“ (1980) Skulpturen, Zeichnungen, Multiples und wegweisende Aktionen wie „I like America and America likes Me“ (1974). Die Präsentation spürt nach, wie Beuys mit seinem Werk das Wesen, die Materialität, die Sprache sowie die Wahrnehmung der Grenzen und Aufgaben der Kunst nachhaltig befragte. Zugleich kontextualisiert und vergleicht sie Beuys’ Vorstellung einer langsamen gesellschaftlichen Transformation mit historischen wie heutigen Gegenmodellen von Grace Lee Boggs, Angela Davis und Agnes Denes bis Donna Haraway. Die neue Dauerpräsentation findet anlässlich der großzügigen Schenkung der Familie des Sammlers Erich Marx statt. Sie wird ab sofort mit einer wechselnden Einzelausstellung einer zeitgenössischen Position gezeigt – den Auftakt macht ab 22. März 2023 die Künstlerin Naama Tsabar (* 1982). Kuratorin Die Ausstellung wird kuratiert von Catherine Nichols, wissenschaftliche Mitarbeiterin Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart. Eine Dauerausstellung der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin (Bild: Joseph Beuys, Das Kapital Raum 1970–1977, Detail, 1980, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, Sammlung Marx © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Thomas Bruns © VG Bild-Kunst, Bonn 2023)
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BLUE BINDING RIBBON

Temporary Gallery - Zentrum für zeitgenössische Kunst

Die neue Gruppenausstellung in der Temporary Gallery befasst sich mit kollektiven Aspekten der textilen Handarbeit in der bildenden Kunst und beinhaltet eine prozesshafte Exposition und eine Reihe von Workshop-Formaten, sowie Führungen und Diskussionen. Inspiriert wird das Projekt vor allem von aktuellen und historischen queer-femistischen Arbeitsgruppen, Kollektiven, Selbsthilfegruppen, Ateliergemeinschaften, Schulen, Plattformen und digitalen Netzwerken, die sich auf die gemeinsame Produktion von künstlerischen Arbeiten und Handarbeiten konzentrieren. Im Laufe der Ausstellung werden zwei Kollektive den Raum bespielen und Projekte entwickeln. Eines davon, Working Textiles, wurde im Oktober 2022 von fünf Studierenden der Kunstakademie Düsseldorf gegründet. Das zweite Kollektiv, das im Raum arbeitet, ist ein temporäres Kollektiv – ein Experiment, das speziell für die Zeit der Ausstellung geschaffen wurde. Die beiden Kollektive werden sich regelmäßig in der Temporary Gallery treffen und gemeinsame Aktivitäten durchführen, die in einer Abschlussveranstaltung am 1. Juni münden (Save the date!) Ein weiteres kollektives Projekt, das im Ausstellungsraum präsentiert wird, ist ein Ergebnis des Bildungsprogramms für junge Menschen der Temporary Gallery, das von Ana Manhey Ahrens und Paloma Nana koordiniert wird. Blue binding ribbon zielt darauf ab, den gemeinschaftlichen Aspekt des Handwerks in Verbindung mit seinen politischen und therapeutischen Funktionen hervorzuheben und zu stärken. Künstler*innen: Common Threads Press, Maris Curran, Nina Danino, Brigitte Dunkel, Fashion House Limanka, Maria Renée Morales Garcia, Nora Hansen, Laura Huertas Millán, Stephan Idé, Olena Newkryta, Marzena Nowak, Nie Pastille, ReSew Nähkooperative, Sarah Ferreira dos Santos, Working Textiles (Alissa Ritter, Karla Kleinschmidt, Marie Schubert, Sofia Magdits Espinoza), u.a. Kuratiert von Lisa Klosterkötter und Aneta Rostkowska, mit Ausstellungsdesign von Jakob Engel 13.04 - 02.06.2024, Eintritt frei.
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Temporary Gallery - Zentrum für zeitgenössische Kunst

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Temporary Gallery - Zentrum für zeitgenössische Kunst

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Genossin Sonne

Wiener Festwochen

Bevor der Begriff „Revolution“ im 18. Jahrhundert – unter dem Eindruck der Französischen Revolution – einen „gewaltsamen Umsturz der bestehenden politischen oder sozialen Ordnung“ bezeichnete, wurde er in der Astronomie zur Bezeichnung der Umdrehung der Himmelskörper verwendet. Die essayistische Gruppenausstellung Genossin Sonne widmet sich künstlerischen Arbeiten und Theorien, die den Kosmos und insbesondere die Sonne – der Energielieferant für Leben auf der Erde – mit soziopolitischen Bewegungen in Verbindung bringen. Vor dem Hintergrund der Dezentrierung des Menschen als historisches Subjekt fragen wir, inwieweit nicht nur die materielle Umwelt auf der Erde, sondern auch der Kosmos an geschichtlicher Entwicklung Anteil hat. Gibt es etwa, wie die sowjetischen Kosmisten behaupteten, einen Zusammenhang zwischen erhöhter solarer Aktivität und irdischen Revolutionen? Welche spekulativen, lustvollen Überlegungen finden sich dazu in der zeitgenössischen Kunst, Poesie oder Theorie? Für die Freie Republik Wien und die Proklamierung einer Zweiten Moderne eröffnet die Ausstellung neue Perspektiven auf die Frage: Wer sind die Akteur:innen der Geschichte? Was bewirkt und verändert ein Verständnis von Revolution, das den Menschen als primäre Kraft aus dem Fokus nimmt? Künstlerisches Team: Mit Kobby Adi, Kerstin Brätsch, Colectivo Los Ingrávidos, Nicholas Grafia & Mikołaj Sobczak, Sonia Leimer, Maha Maamoun, Wolfgang Mattheuer, The Otolith Group, Marina Pinsky, Katharina Sieverding, Huda Takriti, Suzanne Treister, Anton Vidokle, Gwenola Wagon Kuratiert von Inke Arns und Andrea Popelka Zeit: Di-So, 11 bis 19 Uhr, Do, 11 bis 21 Uhr
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Biennale Arte 2024: A Comparative Dialogue Act by Andrea Mancini and Every Island

Mudam Luxembourg

Der Luxemburger Pavillon auf der Biennale von Venedig wird Schauplatz einer einmaligen Zusammenarbeit zwischen dem luxemburgischen Künstler und Musiker Andrea Mancini und dem 2021 in Brüssel gegründeten Designkollektiv Every Island sein. Ihr Projekt A Comparative Dialogue Act ist an der Schnittstelle von Bildender Kunst, Performance, Musik und Installation angesiedelt und versteht den Pavillon als Produktions- und Experimentierraum, in dem eingeladene KünstlerInnen aktiv werden. Untersucht wird das Potenzial von Klang, gemeinsames Schaffen zu ermöglichen und gleichzeitig Interferenzen, Kontaminationen und Überlagerungen zuzulassen. Biografien: Andrea Mancini (1989, Luxemburg) ist ein multidisziplinärer Künstler und Musiker. Durch Performance-Aktivitäten in Installations- und Videoumgebungen erforscht er die Beziehung zwischen Raum, Subjekt und Klang. Seine Arbeit wurde jüngst in den Rotondes, Luxemburg (2023), im Kalahari Oyster Cult, Amsterdam (2023), im Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain (2023) und in der Cité internationale des arts, Paris (2022) gezeigt. Unter seinem Pseudonym ‚Cleveland‘ hat sich Andrea in der Clubszene etabliert, deren kulturelle Codes er in seiner Kunst umsetzt. Er lebt und arbeitet in Brüssel. Das Kollektiv Every Island wurde 2021 von Alessandro Cugola, Caterina Malavolti, Damir Draganić, Juliane Seehawer und Martina Genovesi gegründet. Sie konzentrieren sich auf die Rolle der Performativität in der Architektur und setzen ihre Forschung in flüchtigen Bauprojekte und Installationen um. Ihre Arbeiten wurden in Institutionen und auf Festivals gezeigt, darunter im Bozar, Brüssel (2023), im MAD, Brüssel (2023), im Mudam Luxembourg (2022), im Kunstcentrum Viernulvier, Gent (2022), im Santarcangelo Festival, Rimini (2022) und im Mont des Arts, Brüssel (2021). Every Island ist in Brüssel ansässig. Das Kulturministerium hat ernannt: Auftraggeber und Veranstalter: Kultur | lx – Arts Council Luxembourg Kurator: Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean, Joel Valabrega
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Lawrence Abu Hamdan

Mudam Luxembourg

Der experimentelle Künstler und „ermittelnde“ Forscher Lawrence Abu Hamdan (1985, Amman) bezeichnet sich selbst als „Geräuschdetektiv“ (private ear). In seinen Arbeiten, die um Themen wie nationale Identität, Menschenrechte, Gerechtigkeit und Erinnerung kreisen, macht er Geräuschphänomene über vielfältige Medien (Fotografie, Performance, Text, Video, Installation) erfahrbar. Entlang der Schnittstellen von politischen, rechtlichen und sozialen Konflikten untersucht er, was uns Geräusche über Fehlstellen im individuellen und kollektiven Gedächtnis verraten können. Seine oftmals in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen, Aktivist:innen und Linguist:innen entstehenden Klangrecherchen (u. a. mit dem Forschungslabor Forensic Architecture) haben wiederholt als Plädoyer für Organisationen wie Amnesty International und Defence for Children International oder als Beweismittel bei Gerichtsverfahren vor dem britischen Einwanderungs- und Asylgerichtshof gedient. Das monumentale Werk Air Conditioning (2022) fand kürzlich Eingang in die Sammlung des Mudam. Die über 54 Meter lange Installation in der Ostgalerie im Untergeschoss des Museums besteht aus fünfzehn Fototafeln, die mithilfe der Animationssoftware Houdini erstellt wurden, und einem 2:42 Minuten langen, erklärenden Video in Endlosschleife. Die Entstehung des Projekts geht auf die Zeit zwischen Mai 2020 und Mai 2021 zurück. Zunächst untersuchte und kompilierte der Künstler offen verfügbare Daten aus der digitalen Bibliothek der Vereinten Nationen, um die Verletzungen des libanesischen Luftraums durch die israelische Luftwaffe über einen Zeitraum von 15 Jahren, von 2007 bis 2021 – also nach der Verabschiedung der Resolution 1701 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen infolge des Konflikts zwischen Israel und dem Libanon im Juli 2006 – zu kartografieren. Die gesammelten Informationen sind den 243 Beschwerdebriefen entnommen, die der Ständige Vertreter des Libanon bei den Vereinten Nationen in dieser Zeit an den UN-Sicherheitsrat gerichtet hatte. Parallel entwickelte Abu Hamdan auf Basis dieser Informationen eine erweiterbare Datenbank, um sämtliche israelische Verstöße mithilfe einer interaktiven Karte aller Überflüge (inklusive Uhrzeit, Dauer, Flugzeugtyp und Flugbahn) über die Webseite AirPressure.info öffentlich zugänglich zu machen. Die Webseite enthält auch eine Referenzbibliothek mit Ton- und Videoaufnahmen zur Unterscheidung der verschiedenen Flugkörper, basierend auf Augenzeugenberichten, die während einer partizipativen Social-Media-Kampagne gesammelt wurden, sowie eine Bibliografie wissenschaftlicher Artikel über die Folgeschäden des von Militärflugzeugen erzeugten Lärms. Zunächst ging es dem Künstler darum, eine dokumentierte Bestandsaufnahme der libanesischen Geräuschlandschaft zu erstellen und einen Überblick über die zeitliche Abfolge und Anhäufung von mehr als 22.000 solcher Ereignisse zu gewinnen. Die Auswertung der Informationen ergab, dass die durchschnittliche Dauer der Überflüge 4 Stunden und 35 Minuten betrug. Die Gesamtdauer aller Übergriffe beläuft sich auf 3.098 Tage beziehungsweise achteinhalb Jahre. Wie lässt sich das Undarstellbare darstellen? Wie kann man Geräusche anhand von Bildern denken? Wie kann man ihnen eine Form geben? Diesen Fragen geht Abu Hamdan in seiner Arbeit nach. In den Bildern der Installation im Mudam ist ein endloser, von Rauchwolken bedeckter Horizont zu sehen. Wie beieinem Standbild sind die Töne verstummt, scheinbar dem Vergessen anheimgefallen. Zwei Dimensionen existieren hier gleichzeitig: das Auslöschen und die Spur. Der Künstler lädt uns zu einer meditativen Erfahrung ein, indem wir uns Zeit zur Beobachtung und Entschlüsselung nehmen und die veränderliche Textur der Wolken auf uns einwirken lassen. Die Bildebenen überkreuzen sich, verschränken sich, dehnen sich aus, überlappen sich und schaffen so ein komplexes Geflecht aus Zeitlichkeit und Räumlichkeit. Ziel des Künstlers ist es, Zeit auf diese Weise physisch erfahrbar zu machen. Das dazugehörige Video funktioniert gewissermaßen als Zeichenerklärung. Jeder der 365 Zentimeter langen Fotoabzüge steht für ein Jahr, jeder Zentimeter entspricht einem Tag. Die Höhe und Dicke der Wolkenschicht stellen die Anzahl der Flugzeuge beziehungsweise die Dauer der Flüge dar. Im Jahr 2020 beispielsweise flogen 1.797 unbemannte Luftfahrzeuge (UAV, vom Typ Hermes 450 und IAI Heron TP) über den Libanon. Der August 2020 war mit 405 unbemannten Luftfahrzeugen, die das libanesische Staatsgebiet 2.212 Stunden lang überflogen, besonders verkehrsreich. Jeder Flugzeugtyp ist im Bild seiner Flughöhe entsprechend angeordnet. Die Schallreichweite der unterschiedlichen Fluggeräte schließlich – das bedrohliche Dröhnen der Kampfjets, das dumpfe Brummen der unbemannten Aufklärungsdrohnen, das ständige Surren der Minidrohnen – wird durch die Abtönung und Dichte der Wolken dargestellt. In Air Conditioning beleuchtet Abu Hamdan die traumatischen Auswirkungen von Lärmbelastung auf Menschen, die ihr systematisch und über längere Zeiträume hinweg ausgesetzt sind – das, was der Künstler „atmosphärische Gewalt“ nennt. Er beschreibt diese Art von Umweltgewalt so: „Diese Bilder zeigen, dass die libanesische Atmosphäre ein extremes Hochdruckgebiet im globalen Wettersystem ist. Die Luft ist kein souveräner Raum, sondern eine flüchtige Verbindung – aus Lärm, Kohlendioxid, Monoxid, Stickstoffoxid, Schwefeloxid und allen anderen giftigen Emissionen des internationalen Militarismus.“ Aus dieser Untersuchung sind weitere Projekte hervorgegangen, die einander ergänzen und beleuchten. Die performative Lesung Daght Jawi (Air Pressure) konzentriert sich auf ein Jahr, genauso wie die daraus entstandene Videoinstallation The diary of a sky (2023). In dieser trägt Abu Hamdan die entsprechenden Rohdaten in Form von Tagebucheinträgen vor, in die er Beschreibungen seiner Untersuchungen einstreut und das Ganze mit Bildfolgen von Kampfflugzeugen oder Drohnen unterlegt, die den Himmel über dem Libanon kreuzen. Indem er mit der Abweichung zwischen der Geschwindigkeit und der Intensität seines Tonfalls oder seines Atems einerseits und dem ohrenbetäubenden Lärm der Flugzeuge andererseits spielt, lässt er die ständige Bedrohung spürbar werden. Mit Hilfe seiner Recherchen über vergangene und gegenwärtige Konflikte, im Libanon und andernorts, erschafft Abu Hamdan so ein sensibles Gedächtnis der Geräusche. Er selbst bezeichnet seine Forschung als „politische Ökologie des Lärms“. Die künstlerische Umsetzung seiner Untersuchungen lassen uns Geräusche bewusst werden, denen wir sonst kaum Aufmerksamkeit schenken, und erlaubt es ihm, Erzählungen aus verschiedenen geografischen Kontexten zu rekonstruieren, die aus gängigen Narrativen meist ausgeblendet sind. Biografie Lawrence Abu Hamdan (1985, Amman) hatte Einzelausstellungen im Museum of Modern Art, New York (2023), in der Sharjah Art Foundation, Sharjah (2022), in Spike Island, Bristol (2022), in der Bonniers Konsthall, Stockholm (2021), im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart, Berlin (2019), in der Chisenhale Gallery, London (2018) und im Hammer Museum, Los Angeles (2017). Er erhielt 2013 den Bill Douglas Award for International Short Film und 2019 den Turner Prize, gemeinsam mit den übrigen nominierten Künstlern Helen Cammock, Oscar Murillo und Tai Shani. Abu Hamdans Arbeiten sind in bedeutenden Sammlungen aufbewart, wie in der Tate Modern, London, im Solomon R. Guggenheim Museum, New York, im Museum of Modern Art, New York, im Centre Pompidou, Paris, im Van Abbemuseum, Eindhoven, in der Arts Council Collection, London und in der Barjeel Art Foundation, Sharjah. Er lebt und arbeitet in Dubai. Kuratorin: Vanessa Lecomte

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