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Aufführungen / Theater Kleines Theater Salzburg Salzburg, Schallmooser Hauptstr. 50
Aufführungen | Film

Hannah Arendt zum 50. Todestag

Literaturhaus Salzburg

Vortrag & Film Beteiligte: Thomas Meyer 19 Uhr: Dokumentation „Hannah Arendt – Eine Jüdin im Pariser Exil“ von Christian Bettges (ARTE/ZDF 2025, 52 Min.) 20 Uhr: Vortrag Thomas Meyer, Moderation & Gespräch: Manfred Mittermayer Am 4. Dezember jährt sich zum 50. Mal der Todestag von Hannah Arendt. Die 1930er-Jahre verbrachte sie auf der Flucht vor den Nationalsozialisten im Pariser Exil. Dort engagierte sie sich für zionistische Jugendhilfe, verhalf jüdischen Kindern zur Flucht und entwickelte ihre Haltung zur Gründung Israels. Die zum Bestseller gewordene Arendt-Biografie von Thomas Meyer hat diesen Lebensabschnitt erstmals gründlich erforscht – und der Autor und Philosoph reiste zusammen mit einem Filmteam zu den Wirkungsstätten Hannah Arendts. Daraus entstand die neue Dokumentation „Hannah Arendt – Eine Jüdin im Pariser Exil“ von Christian Bettges (ARTE/ZDF 2025, 52 Min.), die im Literaturhaus gezeigt wird. Danach spricht Thomas Meyer mit Manfred Mittermayer über Hannah Arendt. Mit seiner Biografie über Hannah Arendt – erschienen 2023 im Piper Verlag – ist dem Philosophen Thomas Meyer ein wunderbares Buch über die jüdische deutsch-amerikanische Intellektuelle Hannah Arendt (1906-1975) gelungen. „Ich glaube nicht, dass es irgendeinen Denkvorgang gibt, der ohne persönliche Erfahrung möglich ist. Alles Denken ist Nachdenken, der Sache nachdenken.“ Für Meyer bilden diese Sätze den Leitfaden seiner Arendt-Biografie. Ihm folgt der Autor, wenn er anhand neuer Quellen ihr Leben und Werk von Königsberg nach New York, von der Dissertation über Augustin bis hin zum unvollendeten Opus magnum „Vom Leben des Geistes“ nachzeichnet und deutet. Sein Werk beleuchtet die Faszination und die Kritik, die ihre Person und ihre Schriften zeitlebens auslösten, und macht dabei sowohl für Interessierte wie für Kenner das Phänomen „Hannah Arendt“ verständlicher. Das Buch „Über Palästina“ (Piper Verlag, 2024) – herausgegeben von Thomas Meyer – vereint zwei neu entdeckte, bisher unbekannte Texte von und mit Hannah Arendt. Der Aufsatz „American Foreign Policy and Palestine“ wurde 1944 von Arendt vor der Staatsgründung Israels verfasst und erst jetzt in einem Archiv gefunden. 14 Jahre später ist sie Mitglied eines Expert:innen-Rats, der in dem Bericht „The Palestine Refugee Problem“ eine Lösung für die Situation der Geflüchteten im Nahen Osten formulierte. Diese beiden außergewöhnlichen Fundstücke belegen eindrücklich Arendts lebenslanges Ringen um einen Frieden in Israel und Palästina. „Klar und analytisch scharf beschreibt Arendt die neu erwachsende Rolle der USA in der Region und warnt gleichzeitig die zionistischen Kräfte, sich zum Vorposten amerikanischer Geopolitik machen zu lassen.“ (Der Tagesspiegel) Thomas Meyer ist Professor für Philosophie an der LMU München und lebt als freier Autor in Berlin. Er gibt im Piper Verlag die Schriften Hannah Arendts in einer Studienausgabe heraus. Zuletzt erschienen von ihm „Hannah Arendt. Die Biografie“ (2023) und „Hannah Arendt. Über Palästina“ (2024) sowie „Hannah Arendt: Die Denkerin des 20. Jahrhunderts“ (2025). Hannah Arendt, geb. am 14. Oktober 1906 in Linden/Hannover, gest. am 4. Dezember 1975 in New York. Sie studierte u.a. Philosophie bei Martin Heidegger und Karl Jaspers, emigrierte 1933 nach Paris und 1941 nach New York, wo sie zuerst als Lektorin und dann als freie Autorin arbeitete. Arendt war Gastprofessorin in Princeton und Professorin an der University of Chicago und lehrte ab 1967 an der New School for Social Research in New York. Veranstalter: ARTE, Netzwerk der Literaturhäuser, Verein Literaturhaus Eintritt € 12/10/8
Aufführungen | Film

Shakespeare im Film
All the Worlds´s a Screen: Romeo + Juliet

Literaturhaus Salzburg

Filmclub | Shakespeare im Film Mit Leonardo DiCaprio und Claire Danes als Romeo und Juliet versetzt Baz Luhrmann das tragische Schicksal des Liebespaares nach Verona Beach in die 1990er Jahre: Die Familien Montague und Capulet werden als zwei verfeindete Gangs inszeniert, die ihre Schwerter gegen Schusswaffen ausgetauscht haben. Luhrmanns Shakespeare-Adaption zeichnet sich durch ihre aktualisierende Filmsprache aus, mit der er den Stoff an die Lebenswelt seines Publikums anschließen wollte. Der Regisseur erzählt die Geschichte des jugendlichen Paares als tragisch scheiternden Versuch, mithilfe der Utopie der Liebe die destruktive Welt des Materialismus und der Gewalt zu überwinden. Dabei taucht er eines der berühmtesten Theaterstücke der Weltliteratur in eine schillernde, rohe Ästhetik der MTV-Generation. Rasante Kameraführung und der Soundtrack von Radiohead bis The Cardigans fügen sich mit dem Originaltext zu einer der gelungensten Shakespeare-Modernisierungen. Einführung: Manfred Mittermayer Film: USA 1996; Regie: Baz Luhrmann; Drehbuch: Craig Pearce, Baz Luhrmann; Kamera: Donald M. McAlpine; mit: Leonardo DiCaprio, Claire Danes, Brian Dennehy, John Leguizamo u.a.; 120 Min.; engl. OmU Eintritt: Kartenpreise DAS KINO Mitglieder Leselampe und DAS KINO frei
Aufführungen | Aufführung

U20 Poetry Slam

Literaturhaus Salzburg

Bühne frei für junge Talente Längst Fixpunkt für Nachwuchs-Autorinnen & Autoren: der U20 Poetry Slam im Literaturhaus, Hotspot für junge Slampoet*innen, Wortkünstler*innen, Lyriker*innen, alle Schreibenden – und Publikum. An diesem Abend darf man wieder nach Herzenslust reimen, rappen, erzählen oder sich nur auf der Bühne austoben. Jedenfalls geht‘s darum, einen eigenen Text nicht nur vorzulesen. Die Bedingungen für die Auftretenden sind: • Alter unter 20 Jahren, • Zeitlimit pro Auftritt von 6 Minuten, • Vortrag eines selbstgeschriebenen Textes (od. mehrerer), • Verzicht auf Hilfsmittel beim Vortrag, • Anmeldung unter: slam@literaturhaus-salzburg.at Für manchen Autor*innen bedeuten Poetry Slams den Einstieg in die Welt der Literatur, andere haben einfach Spaß auf der Bühne. Dabei geht es um Abende mit großen Gefühlen oder kleinen Alltagsgeschichten, jedenfalls immer ehrlich und echt. Eine fünfköpfige Jury bewertet die Auftritte – und allen Teilnehmenden winken Preise! Außer Konkurrenz tritt wieder ein Special Guest auf. Moderiert wird der Slam im Literaturhaus von Lukas Wagner, ein DJ begleitet die Veranstaltung musikalisch. Nächster Termin: Frühjahr 2026 U20 Poetry Slam Veranstalter: erostepost, FS1, Verein Literaturhaus
Aufführungen | Film

Shakespeare im Film - All the Worlds´s a Screen: Hamlet

Literaturhaus Salzburg

Filmclub | Shakespeare im Film Kenneth Branagh zeichnet für Regie und Drehbuch dieser monumentalen Shakespeare-Verfilmung verantwortlich und spielt zugleich die Hauptrolle des dänischen Prinzen Hamlet. Als Hamlet vom Tod seines Vaters und der Hochzeit seiner Mutter Gertrude mit seinem Onkel Claudius erfährt, erscheint ihm der Geist seines toten Vaters, der ihm von seiner Ermordung berichtet und Rache fordert. Hamlet muss sich dazu entschließen, seinen Vater zu rächen, verliert damit aber seine geliebte Ophelia, seine Familie und sein Königreich. Mit Kenneth Branaghs „Hamlet“ eröffnet der Filmclub die Reihe „All the World’s a Screen – Shakespeare im Film“, die einen Einblick in die kaum zu überblickende Menge an Adaptionen von Stoffen des berühmtesten Dramatikers der Weltliteratur gibt. Mit „Hamlet“ steht die einzige textlich vollständige Verfilmung eines großen Shakespeare-Stücks am Beginn des von Manfred Mittermayer kuratierten Filmclubs. Der Film wird mit einer Pause gezeigt. GB/USA 1996; Regie/Drehbuch: Kenneth Branagh; Kamera: Alex Thomson; mit: Kenneth Branagh, Kate Winslet, Julie Christie, Derek Jacobi u.a.; 242 Min.; engl. OmU Einführung: Manfred Mittermayer www.leselampe-salz.at Veranstalter: Das Kino, Literaturforum Leselampe Kartenpreise DAS KINO, Mitglieder Leselampe und DAS KINO frei
Aufführungen | Theater

wieder genau 55

Literaturhaus Salzburg

Improvisationstheater Beteiligte: WeGeTheater Neu und überraschend ist das Impro-Format des Salzburger WeGe-theaters immer – und längst ein Fixpunkt im Jahresprogramm des Salzburger Literaturhauses. Nun laden die Akteure zum ihrem Herbst-Auftritt ein! Es geht um eine Sache, die es schon wert ist, auseinandergenommen und sorgfältig überholt zu werden. Was da erzählt wird, verdient das Gütesiegel „neu renoviert“ (leichte Gebrauchsspuren werden zugestanden). Auf der Bühne sind wie immer 5 bis 7 engagierte Laienschauspieler*innen, die in 55 Minuten eine Geschichte entwerfen – oder mehrere Geschichten, die am Ende möglicherweise zusammenfinden zu einer besonderen Erzählung. Sicher ist nichts, denn alles entsteht aus dem Moment. Veranstalter: Verein Literaturhaus, WeGeTheater Eintritt € 10/8/6
Aufführungen | Film

Karl-Markus Gauß: Schlendern ist mein Metier

Literaturhaus Salzburg

Filmclub Spezial Beteiligte: Manfred Mittermayer, Karl-Markus Gauß, Johannes Holzhausen „Schlendern ist mein Metier“ AT 2025; Regie/Drehbuch: Johannes Holzhausen; Kamera: Joerg Burger; Musik: Andreas Hamza; 80 Min.; dt. OF Ganz im Sinne des neugierigen und aufmerksamen Zuhörers Karl-Markus Gauß – schlendernd, sammelnd und notierend – konzentriert sich der Porträtfilm „Schlendern ist mein Metier“ aufs Zuhören und Beobachten. Von der Wohnung in der Stadt Salzburg in den Pinzgau und Pongau bis in die Nachfolgestaaten Jugoslawiens und an die Ränder Europas folgt der Film dem Schriftsteller Gauß und seiner Frau Maresi. „Schlendern ist mein Metier“ von Johannes Holzhausen porträtiert Karl-Markus Gauß als Schriftsteller und großen Menschenfreund, der in seinem Schreiben die Orte und Geschichten in den Blick nimmt, die unsere Gegenwart bestimmen. Der Film wird dabei auch, durch die Augen des Schriftstellers, ein Abgesang auf ein Europa, das es vielleicht so nie gegeben hat. Im Anschluss an den Film führt Manfred Mittermayer mit Karl-Markus Gauß und dem Regisseur Johannes Holzhausen ein Gespräch. Veranstalter: Das Kino, Literaturforum Leselampe (www.leselampe-salz.at) Eintritt: Kartenpreis DAS KINO
Aufführungen | Performance

Elza Javakhishvili: Unvollendete Poesie

Literaturhaus Salzburg

Gespräch | Videoprojektion | Lesung Beteiligte: Elza Javakhishvili und Yevgeniy Breyger Das Werk der georgischen, auf Deutsch schreibenden Dichterin, bildenden Künstlerin und Performerin Elza Javakhishvili ist ein vielseitiges, es verbindet Klangpoesie in Sprechtexten, grafische Darstellungen von Wortkaskaden und „klassische“ Dichtung. Ihre Auftritte und Performances sind eindrücklich. Sobald die Künstlerin die Bühne betritt, erfüllt die Präsenz des Körpers und der Stimme den Raum mit, wie Javakhishvili es nennt, „unvollendeter Poesie“. Durch Wiederholung und Variation und durch das Ineinander von Sprache und Bild, von Klang, Lauten, Rhythmen und ihrer visuellen Darstellung werden herkömmliche Wortbedeutungen in Bewegung gebracht und in Schwebe gehalten, es entstehen neue, irisierende Räume des Übergangs, des Dazwischen – Möglichkeitsräume für eine andere Wahrnehmung von Welt. Der Dichter Yevgeniy Breyger, der den ersten von ihm erlebten Auftritt Javakhishvilis als einmaliges und prägendes Ereignis beschreibt, führt durch den Abend und präsentiert gemeinsam mit der Autorin eine Werkschau ihrer dichterischen und bildnerischen Arbeit. Elza Javakhishvili, geboren in Georgien, studierte Film und Fernsehregie in Tbilissi sowie am Institut für Kunst und Materielle Kultur in Dortmund und an der Universität der Künste Berlin, wo sie als freie Künstlerin, Performerin und Lyrikerin lebt. Veranstalter: prolit (www.prolit.at) Eintritt € 12/10/8
Aufführungen | Aufführung

Mozartwoche 2026
"Die Zauberflöte - Dein Abenteuer"

BachWerkVokal Salzburg e.V.

Solist:innen des Ensemble BachWerkVokal Salzburg Musikalische Leitung: Gordon Safari Regie: Konstantin Paul Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): Die Zauberflöte KV 620
Aufführungen | Film

KV 271 & KV 364

Mozartwoche

Film, Salzburg 1997/2021 Mozart: Klavierkonzert Es-Dur KV 271 „Jenamy“ Mit: Wiener Philharmoniker, John Eliot Gardiner (Dirigent), Maria João Pires (Klavier) Mozart: Sinfonia concertante Es-Dur KV 364 Mit: Camerata Salzburg, Giedrė Šlekytė (Dirigentin), Renaud Capuçon (Violine), Gérard Caussé (Viola) Eintritt frei
Aufführungen | Schauspiel

Le Passé

Salzburger Festspiele

Premiere: 28.7.2025 In einer Adaption von Julien Gosselin; Übersetzung von André Markowicz Eine Produktion von Si vous pouviez lécher mon coeur Tournee-Produktion: Odéon-Théâtre de l’Europe Ein Theaterstück entsteht nie aus einer Idee. Stattdessen ist es das Ergebnis einer perfekten Mischung aus Leben, Theater und Dingen, die wir erreichen wollen, oder solchen, die wir nicht erreichen. Während der Proben zu Players, Mao II, The Names nach Don DeLillo überlegte ich mir, wie es wäre, einen Klassiker wie Die Möwe zu inszenieren und die Produktion nach jener Szene, in der Treplews Stück aufgeführt wird, in Zerstörung und der Auslöschung der Figuren münden zu lassen — entweder durch einen Überfall bewaffneter Terroristen oder das allmähliche Verschwinden der kostümierten Figuren von der Bühne. Zunächst dachte ich, das sei das Resultat meiner Wut auf die Theaterwelt, ihre Traditionen und die vermeintlichen Erwartungen des Publikums an das, was es kennt, also an das Repertoire. Einige Monate später telefonierte ich mit dem Übersetzer André Markowicz. Ich erzählte ihm, dass ich zum ersten Mal einen alten Text in Betracht ziehen würde, und beschrieb ihm die Geschichte einer sterbenden Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Art von Gorkis Kinder der Sonne . Aber Gorki ist nicht so mein Fall, seine Stücke sind mir zu hart und zu physisch. Ich wollte nicht von Wut erzählen, sondern von einem Abschied. Die Leute sollten nicht durch die Waffen der Revolution getötet werden, sondern im Laufe der Handlung einfach langsam aussterben. Ich dachte an Houellebecq, bei dem es am Ende von Karte und Gebiet heißt: „Die Vegetation trägt den endgültigen Sieg davon.“ Ich dachte auch an Regisseure, die klassische Stücke inszenieren. Ich dachte daran, was man zu sagen pflegt: „Die Dramatiker sprechen zu uns.“ — „Shakespeare ist moderner als alle anderen Bühnenautoren.“ Und ich schaute zurück auf meine bisherigen Arbeiten. Die zeitgenössischen Texte, mit denen ich bislang gearbeitet habe, erschienen mir wie verlorene, vergessene Welten, auf die jemand aus der Perspektive der Zukunft blickt, aus einer Zeit, in der unsere Gesellschaften tot sind — und die Welt auch. Heute denke ich, dass wir klassische Texte adaptieren, weil sie eine Distanz zu uns haben — und nicht aufgrund ihrer bleibenden Qualität. Wir wollen Menschen wiedersehen, die nicht mehr auf der Welt sind, die sie verlassen haben. Wir wollen Sprachen hören, die sich im Laufe der Zeiten verändert haben; wir wollen verstehen, wer wir waren, und die Toten wieder lebendig sehen. Genau das versuchte ich, André Markowicz zu erklären. Ich sagte ihm, ich wolle ein Stück machen, das vom bevorstehenden Aussterben der Menschheit handelt und zugleich vom Verschwinden des klassischen Theaters. Ein bitterer und ehrlicher Abschied von der Menschheit und ihren Konventionen. Er fragte mich: „Kennen Sie Leonid Andrejew?“ Ich hatte den Namen noch nie gehört. Die Lektüre seiner Werke war ein regelrechter Schock für mich. Zum ersten Mal fühlte ich eine menschliche Nähe zu einem längst verstorbenen Autor. Andrejew ist anders als andere Autoren seiner Zeit. Er schrieb Theaterstücke, Kurzgeschichten, symbolische Arbeiten. In seinem Werk findet man in allen Szenen, Dialogen und Sätzen Wörter, die einen völlig in ihren Bann schlagen — so als könnte man mit wenigen Worten an das eigentliche Herz des Schmerzes und der Schönheit der Welt rühren. In der für ihn typischen Verbindung von Theater, Text, Bild und Musik beschwört Julien Gosselin in diesem einzigartigen Blick auf die Vergangenheit ein Panorama aus gemalten Leinwänden, Theatersälen und Wohnungen im Kerzenlicht und alten Kostümen. Sie stehen neben Kameras und gläsernen Räumen als Bilder der heutigen Zeit. Der Geist von Tarkowskis Solaris schwebt darüber — so wie sich in Tarkowskis Film Bilder von Bauplänen einer Weltraumrakete mit der Darstellung einer Bauernschar auf einem Bruegel-Gemälde abwechseln, entsteht in Gosselins Stück aus der Energie des eruptiven und fantastischen Textes von Leonid Andrejew eine Gedankenschleife. Diese Gedankenschleife besagt, dass die Zukunft die Vergangenheit ist. In der Kombination von opulentem Dekor des bürgerlichen Salons, winterlichen Gärten, gemalten Landschaften und Bühnenhandlung entwirft Gosselin mit seinen Schauspieler·innen und Musiker·innen eine Hommage an eine untergegangene Kunst und Menschheit. Regie: Julien Gosselin Bühne: Lisetta Buccellato Kostüme: Caroline Tavernier Musik: Guillaume Bachelé Licht-Design: Nicolas Joubert Video-Design: Jérémie Bernaert Sound-Design: Julien Feryn Dramaturgie: Eddy D’Aranjo Mitarbeit Regie: Antoine Hespel Besetzung: Guillaume Bachelé Joseph Drouet Denis Eyriey Carine Goron Victoria Quesnel Achille Reggiani Maxence Vandevelde Eine Koproduktion von Odéon-Théâtre de l’Europe / Festival d’Automne à Paris, Le Phénix Scène Nationale Valenciennes pôle européen de création, Théâtre National de Strasbourg, Théâtre du Nord, CDN Lille-Tourcoing Hauts-de-France, Les Célestins, Théâtre de Lyon / Théâtre National Populaire, Maison de la culture d’Amiens, L’Empreinte, Scène nationale Brive Tulle, Château Rouge, Scène conventionnée d’Annemasse, Comédie de Genève, Wiesbaden Biennale, La passerelle Scène Nationale de Saint-Brieuc, Scène Nationale d’Albi, Romaeuropa Nicht empfehlenswert für Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Aufführungen | Oper

Maria Stuarda

Salzburger Festspiele

Premiere: 1.8.2025 Tragedia lirica in drei Akten (1835) Libretto von Giuseppe Bardari nach dem Trauerspiel Maria Stuart von Friedrich Schiller in der italienischen Übersetzung von Andrea Maffei Neuinszenierung Maria Stuart, Königin von Schottland — ihr Name wird wohl für die Ewigkeit mit einem anderen Namen verbunden sein: Elisabeth I. von England. Maria und Elisabeth: zwei Königinnen, zwei Gegenspielerinnen, zwei Frauen in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Als „sister and cousin“ sind sie einander, entgegen der literarischen Fiktion, niemals leibhaftig begegnet. Was sie auf ewig aneinander bindet, ist ein schrecklicher Fakt: Eine von ihnen muss sterben. Die tödliche Feindschaft entzündet sich an dieser einen Frage: Wem gehört der englische Thron? Elisabeth? Ja, eindeutig, sagen die englischen Kronjuristen. Und gleichermaßen nein: Für die katholische Welt ist sie als Bastard des Thrones unwürdig — einzig Maria könne ihn für sich beanspruchen. Beide Frauen hätten — so ganz für sich — in dieser Zwangslage wohl lieber einen halben und falschen Frieden gehalten. Aber das scheint unmöglich: Indem Maria wie ein gefährlicher Virus in das System Elisabeth eindringt, gerät das fragile Gleichgewicht ins Wanken. Die Konstellation der historischen Stunde erlaubt ihnen kein Nebeneinandersein: 1587 wird Maria hingerichtet. Elisabeth I. hat ihrer mehr als 40 Jahre währenden Regierungszeit ihren Namen aufgeprägt: das Elisabethanische Zeitalter. Sie wehrt sich zeitlebens erfolgreich dagegen, ihre Macht mit einem Ehemann zu teilen und wird zur berühmten „Virgin Queen“. Maria Stuart geht fast wie ein Gespenst durch die Geschichte der Macht, und man würde sich vermutlich kaum an sie erinnern, hätte sie nicht dieses singuläre Schicksal. Sie hat kein gewaltiges historisches oder kulturelles Erbe hinterlassen — und dennoch eine unvergleichliche Attraktion auf die Nachwelt ausgeübt. Ihr Aufstieg zur Macht erfolgt raketenhaft: mit sechs Tagen Königin von Schottland, mit sechs Jahren Verlobte und mit 17 schließlich Königin von Frankreich. Wie im Traum scheint ihr alles zuzufliegen. Ihre Männer, ihre Ehen, ihr Kind. Und genauso schnell ist alles verblüht, verwelkt, vorüber, und sie erwacht enttäuscht und verstört. In diesem unübersichtlichen Zustand erreicht sie, um Hilfe bittend, England, wo bereits eine andere seit zehn Jahren den Thron innehat. Maria und Elisabeth verkörpern, wie es Stefan Zweig formuliert, eine „große welthistorische Antithese […] bis in die letzte Einzelheit kontrapunktisch [durchgeführt]“. Friedrich Schiller hat mit seinem Trauerspiel von 1800 das spätere Bild dieser zwei Frauen entscheidend geprägt und eine Geschichte von politischer Intrige zum einen und der Gewinnung von Freiheit und Autonomie auf der anderen Seite erzählt. Diese Komplexität ist in Donizettis Oper von 1835 nicht zu finden. Hier steht das Gefühlsleben der beiden Frauen im Zentrum, zusammengedrängt auf die letzten 24 Stunden vor der Unterzeichnung des Todesurteils und der Hinrichtung Marias. In dieser kurzen Zeitspanne erleben sie alle nur denkbaren emotionalen Extreme: das Glücksgefühl des Triumphs, den depressiven Zusammenbruch, peinigende Selbstbefragung, lockende Aussicht auf Befreiung und lähmende Todesangst. Elisabeth und Maria werden beide gleichermaßen beobachtet, beurteilt, manipuliert und kontrolliert. Als Repräsentantinnen der Staatsmacht sind sie mit den „zwei Körpern“ des Monarchen ausgestattet: ihrem „natürlichen Körper“, der sterblich und unvollkommen ist, und ihrem „politischen Körper“, der vollkommen ist und niemals stirbt. Dieser Körper ist das grell ausgeleuchtete stählerne Gehäuse des gewaltigen Machtapparats, in dem beide Frauen festgezurrt sind — hart genug, um dem Menschen das zarte Träumen endgültig auszutreiben und jedes imaginäre Glück zu zerstören. Und so sind Maria und Elisabeth — in ihrer jeweiligen Einsamkeit — ganz gleich. Sie bewegen sich umeinander, fast gänzlich ausbalanciert, einem Tanz gleich. Je länger sie tanzen, umso näher kommen die beiden Königinnen einander, um vielleicht für einen winzigen Moment jenseits der Macht zu denen zu werden, die sie sind: fragile Kreaturen, die einen Halt in der Welt suchen. Musikalische Leitung: Antonello Manacorda Regie und Bühne: Ulrich Rasche Kostüme: Sara Schwartz Video: Florian Hetz Licht: Gerrit Jurda Choreografie: Paul Blackman Dramaturgie: Yvonne Gebauer Mitarbeit Regie: Dennis Krauß Tänzer und Tänzerinnen von SEAD — Salzburg Experimental Academy of Dance Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor Alan Woodbridge Choreinstudierung Angelika Prokopp Sommerakademie der Wiener Philharmoniker Wiener Philharmoniker Besetzung: Kate Lindsey, Elisabetta Lisette Oropesa, Maria Stuarda Bekhzod Davronov, Roberto, Graf Leicester Aleksei Kulagin, Giorgio Talbot Thomas Lehman, Lord Guglielmo Cecil In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Aufführungen | Film

Die Zauberflöte KV 620

Mozartwoche

Film, Salzburg (2021) Thomas Reichert, Regie Günther Schneider-Siemssen, Bühne Aufführung des Salzburger Marionettentheaters. Mit freundlicher Genehmigung des Salzburger Marionettentheaters. Eintritt frei / Zählkarten im Kartenbüro der Internationalen Stiftung Mozarteum, Theatergasse 2, und im Online-Ticketshop erhältlich.
Aufführungen | Film

Streichquartette KV 387 & KV 421

Mozartwoche

Film, Salzburg, Mozartwoche (1998) Hagen Quartett Eintritt frei
Aufführungen | Film

Die Zauberflöte.
Mozarts Vermächtnis

Mozartwoche

Dokumentation (2012) Von Axel Brüggemann & Axel Fuhrmann Eintritt frei / Zählkarten im Kartenbüro der Internationalen Stiftung Mozarteum, Theatergasse 2, und im Online-Ticketshop erhältlich.
Aufführungen | Film

Festkonzert zum 250. Geburtstag von Mozart

Mozartwoche

Film, Salzburg, Mozartwoche (2006) Wiener Philharmoniker, Riccardo Muti Dirigent Mit Cecilia Bartoli, Thomas Hampson & Mitsuko Uchida Eintritt frei / Zählkarten im Kartenbüro der Internationalen Stiftung Mozarteum, Theatergasse 2, und im Online-Ticketshop erhältlich.
Aufführungen | Film

Reich mir die Hand, mein Leben

Mozartwoche

Spielfilm (1955) Regie: Karl Hartl Mit Oskar Werner, Johanna Matz, Gertrud Kückelmann, Erich Kunz u. a. Eintritt frei / Zählkarten im Kartenbüro der Internationalen Stiftung Mozarteum, Theatergasse 2, und im Online-Ticketshop erhältlich.
Aufführungen | Film

Amadé in Black & White

Mozartwoche

Lotte Reiniger Zehn Minuten Mozart (1930) Papageno (1935) Étienne Arnaud & Louis Feuillade La Mort de Mozart (1909) Musik von Mozart Mozart war ihr Lieblingskomponist: Die frühen Tonfilme Zehn Minuten Mozart und Papageno der Filmpionierin Lotte Reiniger zeigen berührende Silhouettenspiele zur unsterblichen Musik des Salzburger Genies. In La Mort de Mozart, dem frühesten Mozart-Film überhaupt, setzen Étienne Arnaud und Louis Feuillade den über der Arbeit an seinem Requiem sterbenden Mozart kunstvoll in Szene. Ticketverkauf über Mozartkino
Aufführungen | Film

Requiem KV 626

Mozartwoche

Salzburg, Mozartwoche (2017) Regie: Bartabas Les Musiciens du Louvre, Bachchor Salzburg, Marc Minkowski Dirigent Mit Genia Kühmeier, Elisabeth Kulman, Julien Behr & Charles Dekeyser. Eintritt frei / Zählkarten im Kartenbüro der Internationalen Stiftung Mozarteum, Theatergasse 2, und im Online-Ticketshop erhältlich.
Aufführungen | Film

The Magic Flute

Mozartwoche

Spielfilm (2022) Regie: Florian Sigl Mit: Jack Wolfe, Asha Banks, F. Murray Abraham, Sabine Devieilhe, Rolando Villazón u. a. Eintritt frei / Zählkarten im Kartenbüro der Internationalen Stiftung Mozarteum und online erhältlich.
Aufführungen | Aufführung

wieder genau 55

Literaturhaus Salzburg

Nach der Mitgliederversammlung 2025 des Salzburger Literaturhaus-Trägervereins* – Beginn ist um 18.30 Uhr, die Einladung erfolgt extra – überrascht das Salzburger WeGe theater mit seinem Impro-Format. Auf der Bühne sind wie immer 5 bis 7 engagierte Laienschauspieler*innen, die in 55 Minuten eine Geschichte entwerfen – oder mehrere Geschichten, die am Ende möglicherweise zusammenfinden zu einer Erzählung. Sicher ist nichts, alles entsteht aus dem Moment … * Seit 1993/94 lenkt der Verein „Salzburger Literaturhaus Eizenbergerhof“ das Geschehen im Literaturhaus. Geschäftsführer ist Tomas Friedmann, der Vorstand besteht aus Klaus Seufer-Wasserthal (Vorsitzender), Martina Wörgötter-Peck, Christoph Janacs, Christine Kobler-Viertlmayr und Manfred Koch, als Rechnungsprüfer agieren Christian Endl und Ingrid Weydemann. Jeweils im Juni findet die MG-Versammlung statt, alle zwei Jahre wird neu gewählt, das nächste Mal 2026. Nach Vorstellung von Bilanz und Tätigkeitsbericht 2024 gibt es diesmal ein kleines Buffet und um 20 Uhr die Möglichkeit für Mitglieder, die Performance des WeGe-Improvisationstheaters gratis zu besuchen. Eintritt € 10/8/6 Veranstalter: Verein Literaturhaus, WeGe Theater

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