
Ereignisse / Festspiele
Salzburger Festspiele
20.7. bis 31.8.2023
- Premiere: Jedermann
- Premiere: Le nozze di Figaro
- Premiere: Nathan der Weise
- Premiere: Macbeth
- Premiere: Liebe (Amour)
- Premiere: The Indian Queen
- Wiederaufnahme: Orfeo ed Euridice
- Premiere: Falstaff
- Premiere: Der kaukasische Kreidekreis
- Premiere: Die griechische Passion
- Uraufführung: Die Wut, die bleibt
- Premiere: I Capuleti e i Montecchi
- Into the Hairy
- Les Troyens

Aufführungen
| Film

Aufführungen
| Theater
As An Unperfect Actor - Nine Shakespeare Sonnets
Salzkammergut Festwochen Gmunden
Birgit Minichmayr - Gesang Quadro Nuevo Bernd Lhotzky - Klavier „O, learn to read what silent love hath writ: To hear with eyes belongs to love‘s finest wit.“ Gemeinsam mit Bernd Lhotzky und dem Quadro Nuevo erweckt die Schauspielerin Birgit Minichmayr die vor über 400 Jahren erschienenen Sonette von William Shakespeare zu neuem Leben. Sie macht uns seine geheimnisvolle Liebeslyrik als ein Kaleidoskop unterschiedlichster, teils widersprüchlicher Gefühle zugänglich. Mal singt sie von unbeirrbarer, aufrichtiger Liebe, verlässlich wie ein Fixstern, der dem Seefahrer den Weg weist, dann wieder von Frost, Pein und Tod. Handfeste Erotik und platonische Liebe, Alptraum und fragile Lichtblicke, morbide Eigenliebe und rasende Eifersucht wechseln einander ab. Birgit Minichmayr konzentriert hier all ihre schauspielerischen Talente auf ihre facettenreiche, charismatische Stimme. Das Weltmusikensemble Quadro Nuevo hat auf der Suche nach neuen Klängen den Orient, Afrika und Südamerika bereist. Bei dieser Fahrt werden die unerforschten Kontinente unseres Innern erkundet. Mit großer Virtuosität und leidenschaftlichen Improvisationen gelingt es den mitwirkenden Musikern nicht nur, eine vibrierende Verbindung zwischen Shakespeares Versen und den Kompositionen von Bernd Lhotzky zu schaffen, sondern Birgit Minichmayr im selben Moment eine vielgestaltige Bühnenlandschaft zu eröffnen.
Aufführungen
| Theater
Jedermann reloaded
Salzkammergut Festwochen Gmunden
mit Philipp Hochmair Tobias Herzz Hallbauer - Gitarren/Sampler Jörg Schittkowski - Synthesizer, Electronics, Klangmaschine, Theremin, Stahlwerk Bastien Eifler - Drums & Trash Rajko Gohlke - Electronics, Drummachine Hanns Clasen - Sound- und Lichtdesign Philipp Hochmair ist Jedermann. In einem leidenschaftlichen Kraftakt schlüpft er in alle Rollen und macht Hugo von Hofmannsthals Stück zu einem vielstimmigen Monolog. Sein Jedermann ist ein Rockstar. Getrieben von Gitarrenriffs und experimentellen Sounds der Band Die Elektrohand Gottes verwandelt Hochmair das 100 Jahre alte Mysterienspiel in ein apokalyptisches Sprech-Konzert. Jedermann wird als Zeitgenosse erkennbar, der in seiner unstillbaren Gier nach Geld und Rausch verglüht. Das Thema ist zeitlos und zugleich ewig gültig: „Was bleibt von meinem Leben übrig, wenn es ans Sterben geht?“ Philipp Hochmair begann sein Jedermann-Experiment 2013, seither entwickelt er die Performance als Work in Progress weiter. Das Studioalbum „Jedermann Reloaded“ ist nach 5 Jahren Tourerfahrung schließlich ein weiterer Schritt in diesem Experiment. Der Blick kehrt sich nach innen, die Reise führt in Jedermanns Kopf. Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung open air statt.
Aufführungen
| Musiktheater
Die schöne Müllerin
Salzkammergut Festwochen Gmunden
Florian Boesch – Bassbariton Nikolaus Habjan – Puppenspieler, Stimme und Regie Musicbanda Franui Andreas Schett, Markus Kraler – Musikalische Bearbeitung/Komposition „Das Wandern ist des Müllers Lust …“ Unbeschwert beginnt Schuberts Liederzyklus „Die schöne Müllerin“. Und doch entpuppt sich die Geschichte des unglücklich verliebten Müllergesellen schließlich als ein vielschichtiges Ein-Personen-Drama: Der Held ist dem Idealbild seiner Angebeteten vollkommen verfallen. Das Ringen zwischen seinen Gefühlen und seiner Vernunft bringt ihn an den Abgrund des Wahnsinns. In einer szenischen Fassung präsentieren Bassbariton Florian Boesch sowie Regisseur und Puppenspieler Nikolaus Habjan ihren ganz individuellen Zugriff auf den 200 Jahre alten Stoff. Mit der Musicbanda Franui, die sich selbst als „Umspannwerk zwischen Klassik, Volksmusik, Jazz und zeitgenössischer Kammermusik“ bezeichnet, erzählen sie die altbekannte Geschichte neu. Eine Produktion von Franui und der Staatsoper Unter den Linden Berlin in Koproduktion mit der Elbphilharmonie Hamburg, der Oper Graz, den Bregenzer Festspielen, den Salzkammergut Festwochen Gmunden und dem Musiktheater an der Wien. Werkeinführung um 18:30 Uhr im Foyer.
Aufführungen
| Szenische Lesung
Ritter, Dene, Voss
Salzkammergut Festwochen Gmunden
Szenische Lesung mit: Mavie Hörbiger, Regina Fritsch und Philipp Hochmair Einrichtung: Hermann Beil „Ritter, Dene, Voss, intelligente Schauspieler. Während der Arbeit, die ich zwei Jahre nach dieser Notiz abgeschlossen habe, waren meine Gedanken hauptsächlich auf meinen Freund Paul und auf dessen Onkel Ludwig Wittgenstein konzentriert gewesen.“ (Thomas Bernhard) „Ritter, Dene, Voss“, das Theaterstück von Thomas Bernhard, das jahrzehntelang in der Originalbesetzung im Wiener Akademietheater zu sehen war, wurde bisher selten nachgespielt. Zu übergroß erschienen die „Schatten“ der Uraufführungsinszenierung von Claus Peymann. Das Stück ist im Milieu des Wiener Großbürgertums angesiedelt, in der „besseren Gesellschaft“, deren Marotten und Eigenheiten der Autor Bernhard immer mit einer besonderen Mischung aus Faszination und Abscheu beobachtet hat. Vor, während und nach dem Mittagessen spielen sich im Speisezimmer der Villa in Döbling die alltäglichen Katastrophen einer reichen, exzentrischen Familie ab. Die Schwestern empfangen ihren Bruder, den Philosophen Ludwig, den sie gegen seinen Wunsch aus der psychiatrischen Anstalt nach Hause geholt haben. Ein Fest für „intelligente Schauspieler“. Kammerschauspielerin Regina Fritsch, seit 1985 Ensemblemitglied des Burgtheaters und Mavie Hörbiger, ebenfalls seit über einem Jahrzehnt im Haus am Ring engagiert und in den vergangenen fünf Sommer als Gute Werke, Gott und Teufel bei den Salzburger Festspielen zu sehen, geben den Schwestern Worringer ihre Stimmen. Philipp Hochmair, ehemals Ensemblemitglied am Schauspielhaus Zürich, am Burgtheater sowie am Thalia Theater Hamburg und seit Jahren mit seinen grandiosen Solo-Programmen regelmäßiger Gast bei den Salzkammergut Festwochen Gmunden, kämpft als Ludwig mit den Brandteigkrapfen.
Aufführungen
| Szenische Lesung
Einfach kompliziert
Salzkammergut Festwochen Gmunden
„Alle Schauspieler sind verrückt alle guten Schauspieler sind verrückt das ganze Theater ist verrückt“ (Einfach kompliziert, Thomas Bernhard) Heißt das Stück von Thomas Bernhard „Einfach kompliziert“, weil das Komplizierte einfach und das Einfache kompliziert ist? Ursprünglich für Bernhard Minetti geschrieben, schlüpft Martin Schwab in die Rolle des einsamen Theaterkönigs, der nur einmal in der Woche Besuch von einem kleinen Mädchen bekommt, das ihm eine Kanne frische Milch bringt. Ihm erzählt der Schauspieler von seinen früheren Triumphen als König Richard III. und lässt es kurz sogar die prächtige Theaterkrone aufprobieren. Eine herzbewegende Geschichte zum Weinen und zum Lachen. Martin Schwab erhielt 2005 den Berufstitel Kammerschauspieler, 2009 wurde er zum Ehrenmitglied des Wiener Burgtheaters ernannt.
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| Szenische Lesung
Verliebte und Verrückte
Salzkammergut Festwochen Gmunden
William Shakespeare ist der diesjährige Dichterregent der Salzkammergut Festwochen. Neben der Neuinszenierung seines Dramas STURM gibt es mit der Collage VERLIEBTE UND VERRÜCKTE ein Projekt, das sich speziell an ein junges und junggebliebenes Publikum wendet. Monologe und Szenen aus Shakespeares berühmtesten Werken von ROMEO UND JULIA über EIN SOMMERNACHTSTRAUM, WAS IHR WOLLT bis HAMLET u. a. werden von Schauspielerinnen und Schauspielern, gemeinsam mit jugendlichen Laien und Schultheaterensembles präsentiert. Es geht um Liebe, Verwechslung, Könige, Narren, Elfen und vieles mehr. Shakespeares Figuren und Zauberwesen zeigen in der unnachahmlichen Poesie und Sprachgewalt des Autors wie aktuell seine Themen und Thesen in unserem Heute sind: „Die Zeit ist aus den Fugen.“ In Zusammenarbeit mit: Kulturinitiative 08/16 kunstkino-kulturkino-kinokultur-kinokunst
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| Theater
Unsere blauen Augen
Salzkammergut Festwochen Gmunden
„Ein Märchen für Erwachsene“ nannte Feuilletonchef Peter Grubmüller das Theaterstück anlässlich seiner österreichischen Erstaufführung am Landestheater Linz. Und tatsächlich arbeitet die junge oberösterreichische Autorin Teresa Dopler mit märchenhaften Versatzstücken, mit Mythen, in ihrem Theatertext, in dessen Zentrum ein junges Paar und seine Lebensträume stehen. Da gibt es sprechende Obstbäume und eine Palme, die uns an ihren Gedanken teilhaben lässt. Max und Lisa leben in der ländlichen Idylle von Ternitz und ein eigenes Haus soll ihr junges Glück krönen. „In ihrem zweiten Theaterstück hinterfragt die junge, bereits vielfach ausgezeichnete Dramatikerin die vermeintlichen Gewissheiten und Glücksversprechen unseres westlichen Lebenswandels. Mit feinem Humor und Scharfsinn zerlegt sie sprachliche Fassaden, hinter denen sich die Figuren einzurichten suchen und dabei doch nie ein Zuhause, geschweige denn eine Identität finden.“ (Wiebke Melle, Programmheft Landestheater Linz) „Teresa Doplers Bilder, Figuren und ihre Sprache sind poetisch, bezaubernd, ja, herzerwärmend lustig und tröstlich. Sie schärft die Wahrnehmung von Natur in ihren unendlichen Details und Kreisläufen, in ihrer Weisheit und Stärke. Die große Leistung der Autorin ist ihr Mut zur Schlichtheit, ihr Vertrauen in ihre Bilder- und Sprachwahl und ihre Liebe zur Natur in eine Form zu bringen.“ (Auszug aus einer Laudatio in Nachtkritik über UNSERE BLAUE AUGEN) Inszenierung: Nina Metzger Bühnenbild & Kostüme: Mirjam Ruschka Musik: Stefan Opeker Mit: Nataya Sam, Markus Ransmayr, Sebastian Hufschmidt, Horst Heiss, Gemma Vannuzzi, Leonie Jacobs
Aufführungen
| Theater
Der Sturm
Salzkammergut Festwochen Gmunden
„Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind…“ (William Shakespeare) Prospero, ehemals Herzog von Mailand, strandet nach einem Schiffsunglück mit seiner Tochter Miranda auf einer wüsten, leeren Insel, die nur von Naturgeistern bewohnt wird. Da ist der Luftgeist Ariel und das Monster Caliban, die Prospero, der über Zauberkräfte verfügt, sich als Diener untertan macht. Durch politische Intrigen seines Bruders Antonio wurde Prospero als Herrscher gestürzt. Eine Schiffsreise Antonios und seines Sohnes Ferdinand, nutzt Prospero, um mit Hilfe des Luftgeistes Ariel einen Sturm zu entfachen und seine Feinde auf die Insel zu bringen. Aber Prospero will keine Rache, er will Aussöhnung, Gegensätze überwinden und eine Hochzeit arrangieren. Er verfolgt seine Utopie von einem humanistischen Weltbild, gespeist aus der Liebe zu seiner Tochter. In Joachim Lux Bearbeitung wird STURM virtuos verknappt und fokussiert das Geschehen ganz auf Prospero, Caliban und Ariel. Aus Prosperos Erzählung wird Versuchsanordnung, Skizze, Spiel. Shakespeares STURM ist ein poetisches Theatermärchen, politische Parabel und humorvoll philosophisches Denkstück gleichermaßen. Moritz Franz Beichl | Inszenierung Robin Metzer | Bühnenbild & Kostüme Fabian Kuss | Musik Hans Mrak | Dramaturgie Mit: Josephine Bloéb, Sona McDonald, Sebastian Wendelin Fassung und Übersetzung: Joachim Lux Koproduktion mit dem Stadttheater Klagenfurt Mit freundlicher Unterstützung von Marcus Meier
Aufführungen
| Theater
WeGe theater:
WeGe theater:
gelesen/vergessen
Literaturhaus Salzburg
Improvisationstheater Mit „gelesen/vergessen“ zeigt WeGe theater seine neueste Arbeit für das Literaturhaus: Improtheater auf der Basis unterschiedlicher Leseerfahrungen. Gleich bleibt die Dauer von 55 Minuten und dass alles aus dem Moment entsteht. „Vielleicht liest man immer in der Nacht … Die Lektüre geht aus der Dunkelheit der Nacht hervor. Selbst wenn man bei hellem Tageslicht liest, draußen, wird es um das Buch Nacht.“ (Marguerite Duras) Peter: „Ob mehr die Idee oder eine Figur oder doch die Leser:innen zu sehen sein werden?“ Stefan: „Meistens würde ich lieber die Geschichten zu den Büchern selber erfinden, als sie zu lesen.“ Alexandra: „Des Vagessene legt si aus Staub auf die Biacha im Regal.“ Wolfgang: „Mei Buach is ned deppert.“ Huberta: „Mit der Stimme der Figur und gegen die Macht der Autorin, die ihr alles vorschreibt, spielen …“ Gernot: „Die letzte Seite ist tabu!“ Marlene: „Gelesenes ist mir eng, windig, säuselnd, weit, beatmend, drückend, kopfgewittrig, matschig, müde, ausladend …“ Eintritt € 10/8/6 Veranstalter: Verein Literaturhaus, WeGe Theater
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| Film
Paul Celan, Frieder Schuller:
Paul Celan, Frieder Schuller:
Im Süden meiner Seele
Literaturhaus Salzburg
Film & Gespräch Vor 75 Jahren erschien Paul Celans „Todesfuge“ zum ersten Mal in deutscher Sprache. Ein Jahr zuvor, 1947, wurde sie in rumänischer Übersetzung („Tangoul morții“) in einer Bukarester Zeitschrift abgedruckt. Es sind die Bukarester Jahre Paul Celans, die Frieder Schuller interessieren. Der in Czernowitz geborene Celan arbeitete vom 1945 bis 1947 in Bukarest als Lektor. Frieder Schullers Spielfilm setzt die Beziehung Celans zu Rumänien, seine Aufenthalte am Schwarzen Meer, seine Liebesbeziehungen und seine Flucht über Ungarn nach Wien in Szene. Freund:innen Paul Celans (wie Rose Ausländer, Nina Cassian, Petre Solomon) kommen dabei ebenso zu Wort wie die frühe Lyrik Paul Celans, deren Entstehungspro-zesse der Film nachzeichnet. Dieser Film, 1988 produziert, ist selbst ein historisches Dokument. Mit Michael Goldberg und Gudrun Landgrebe in den Hauptrollen vermittelt sich in ihm auch ein Stück Filmgeschichte. Von den schwierigen Produktionsbedingungen im sozialistischen Rumänien wird Frieder Schuller nach der Filmvorführung ebenso erzählen wie von seinen Gesprächen mit Wegbegleiter:innen des jungen Paul Celan. Frieder Schuller, Lyriker, Dramatiker, Filmemacher, 1942 in Siebenbürgen geboren, emigrierte Ende der 70er Jahre in die BRD; zuletzt erschien: „mein vaterland ging auf den roten strich“. Eintritt € 10/8 Veranstalter: prolit
Aufführungen
| Film
Friedrich Dürrenmatt:
Friedrich Dürrenmatt:
Der Richter und sein Henker
Literaturhaus Salzburg
Filmclub: Die Beschreibung der Unordnung „Du wirst den heutigen Tag nicht mehr überleben. Der Henker, den ich ausersehen habe, wird heute zu dir kommen. Er wird dich töten, denn das muss nun eben einmal in Gottes Namen getan werden.“ Der schwer kranke Kriminalkommissar Hans Bärlach (Martin Ritt) hat in Dürrenmatts Roman (1950/51) mit seinem Jugendfreund Gastmann (Robert Shaw) eine Rechnung offen – dieser hat einst mit ihm gewettet, dass er in seiner Gegenwart ein Verbrechen begehen könne, ohne dass der Polizist imstande wäre, es ihm zu beweisen. Die Art und Weise, wie Bärlach seinen Gegenspieler der Bestrafung zuzuführen trachtet, wird zur Auseinandersetzung mit dem klassischen Schema des Kriminalromans: der vermeintlichen Abgrenzung zwischen Gut und Böse, aber auch der moralischen Integrität des Polizisten. Maximilian Schell, der Regisseur des international besetzten Streifens, schrieb auch das Drehbuch – gemeinsam mit Dürrenmatt, dessen Kriminalgeschichten mehrfach für Film, Theater und Hörspiel adaptiert wurden. BRD/IT 1975; Regie: Maximilian Schell; Drehbuch: Friedrich Dürrenmatt, Maximilian Schell; Musik: Ennio Morricone; Kamera: Roberto Gerardi; mit: John Voight, Jacqueline Bisset, Martin Ritt, Robert Shaw, Helmut Qualtinger, Friedrich Dürrenmatt, Donald Sutherland; 92 Min.; engl. OmU Eintritt Kartenpreise DAS KINO, Mitglieder Leselampe und DAS KINO frei Veranstalter: Das Kino, Literaturforum Leselampe
Aufführungen
| Film
Bodo Hell zum 80. Geburtstag
Literaturhaus Salzburg
Film und Gespräch Freitag, 14. April, 19 Uhr Cinegramm I führt in einer Doppeldeckerbusfahrt kurz durchs graue Wien der 80er Jahre, bringt in Doppelconference Mayröcker/Hell das Thema Geburt/Vorgeburt, dann eine Werkstattlesung zu Wort und Bild, widmet sich mittellang den Schlitzpupillen der Tauernscheckenziegen samt philosophischen Zumutungen und jagt schließlich den Protagonisten durch die Attraktionsgebiete von Eisenerz und Salzburg Samstag, 15. April, 15.30 Uhr Cinegramm II führt in ruhigen Bildern zu den Autobahnschneisen ins Gebirge (samt bildsynchronem Text), blendet dann 30 Jahre zurück ins zettelreiche Elendsquartier von Friederike Mayröcker und lässt sich bildlich auf Textpassagen aus dem Buch „Mein Herz mein Zimmer mein Name“ (1988) ein (Bodo Hell hat dazu ein Filmchen im Film beigesteuert) Manfred Mittermayer führt mit Bodo Hell und Filmemacher Othmar Schmiderer ein Gespräch. Bodo Hell, geb. 1943 in Salzburg, lebt in Wien und am Dachstein, wo er eine Almwirtschaft betreut. Zuletzt erschien im Literaturverlag Droschl „begabte Bäume“ (2023). Zu seinem runden Geburtstag zeigt er zwei Filmserien. Eintritt: Das Kino-Preise; Reservierung unter 0662 87310015 Veranstalter: Das Kino, Literaturforum Leselampe
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| Theater
Ein Fest für Emily
Literaturhaus Salzburg
4 Frauen, 1 Abend, ein Grund zu feiern! Ein Hochzeitsgeschenk? Nein, ein Scheidungsgeschenk! Clara, Isabell, Julie und Emily sind seit zwanzig Jahren beste Freundinnen. Um Emilys Scheidung von ihrem Mann zu feiern, verbringen die vier ein Wochenende zusammen auf dem Land. Ohne Fleisch, ohne Zigaretten, ohne Männer – so haben es die vier demokratisch abgestimmt. Was gibt es zu verbergen? Was lässt sich nicht verbergen? Verwicklung und Komik, die alles trägt – eine Momentaufnahme. „Ein Fest für Emily“ ist eine temporeiche Komödie über Freundschaft, Liebe und das Älterwerden. Dieses neue Stück von Peter Buchholz wird von diesem Ensemble zunächst in Oberndorf am 2. März uraufgeführt. CLARA: Christine Lukesch ISABELL: Waltraud Gregor JULIE: Ulla Pizzato EMILY: Anja Aufleger FABIO: Marian Mitelutz Inszenierung & Regie: Waltraud Gregor Technik: Werner Putz Peter Buchholz arbeitete einige Jahre in Großbritannien und hospitierte unter anderem bei Alan Ayckbourn am Stephen Joseph Theatre in Scarborough. Parallel zu seiner Tätigkeit als Schauspieler schrieb er Drehbücher und Hörspiele. Seine große Leidenschaft gehört jedoch dem Theater. 2013 wurde sein Stück „Konkursmasse“ erfolgreich am Berliner Schlossparktheater uraufgeführt. Veranstalter: ARGE "Ein Fest für Emily", Waltraud Gregor Eintritt € 17/15/12
Aufführungen
| Film
Raymond Chandler:
Raymond Chandler:
Der Tod kennt keine Wiederkehr
Literaturhaus Salzburg
Filmclub: Die Beschreibung der Unordnung Philip Marlowe, von US-Schriftsteller Raymond Chandler geschaffen, gehört zu den bekanntesten Detektivfiguren, den sogenannten „hardboiled detectives“, die ein eigenes Genre der Kriminalliteratur prägten und Vorlage für zahlreiche Verfilmungen waren. Marlowe ist Privatdetektiv in Los Angeles; er tritt in mehreren Romanen und Erzählungen Chandlers auf, die berühmteste Verkörperung im Film stammt von Humphrey Bogart. In seiner Neuadaption der 1953 erschienenen Romanvorlage versetzt Robert Altman die Figur Marlowe in die 1970er Jahre. Dabei versucht er weniger, die Kriminalhandlung streng nachzuvollziehen, als sich mit Chandlers Darstellung der Gesellschaft und der Hauptfigur des Romans auseinanderzusetzen. Marlowe wird von Elliott Gould als „Loser“ angelegt, der es nicht einmal schafft, seiner Katze das falsche Futter unterzujubeln. Eine spannungsvolle Auseinandersetzung mit dem Film Noir, die auch als ein ironischer Abgesang auf das Genre verstanden werden kann. Veranstalter: Das Kino, Literaturforum Leselampe Eintritt Kartenpreise DAS KINO, Mitglieder Leselampe und DAS KINO frei
Aufführungen
| Film
Nur die Sonne war Zeuge / Plein soleil
Literaturhaus Salzburg
Filmclub: Die Beschreibung der Unordnung - Kriminalgeschichten im Film Tom Ripley wird beauftragt, Philippe Greenleaf, den Sohn eines Milliardärs, gegen eine Belohnung zur Rückkehr nach San Francisco zu bewegen. Philippe lebt mit seiner Freundin Marge in Italien, Ripley und Marge sind seinen Launen ausgeliefert, doch Ripley beginnt Gefallen am Lebensstil von Philippe zu finden und beschließt, ihn zu ermorden, um als Doppelgänger seinen Platz einzunehmen. Die Verfilmung von Patricia Highsmiths Roman „The Talented Mr. Ripley“, der 1951 erschienen ist, erzählt – anders als die Vorlage, in der die Schriftstellerin ihren Protagonisten davonkommen lässt – die Geschichte eines beinahe perfekten Mordes, ausgelöst von der Besessenheit der beiden Protagonisten. „Plein soleil“, dem psychologischen Realismus im französischen Kino zuzuordnen, überzeugt insbesondere in der Figurenzeichnung: René Clement gelingt es, mit Alain Delon als Tom Ripley einen Antihelden einzuführen, der gleichermaßen fasziniert und in seiner Kälte abstößt. FR/IT 1960; Regie: René Clément; Drehbuch: René Clément, Paul Gégauff; Musik: Nino Rota; Kamera: Henri Decaë; mit: Alain Delon, Maurice Ronet, Marie Laforêt, Erno Crisa, Romy Schneider; 112 Min.; franz./ital. OmU Veranstalter: Literaturforum Leselampe, DAS KINO Eintritt: Kartenpreise DAS KINO, Mitglieder Leselampe und DAS KINO frei
Aufführungen
| Performance
Kurt Schwitters: "Meine süße Puppe - mir ist alles schnuppe"
Literaturhaus Salzburg
Performance: Literatur & Musik Kurt Schwitters starb vor 75 Jahren in England. Der Autor und Maler zählt zu den einflussreichsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Unter dem Begriff MERZ entwickelte er ein dadaistisches „Gesamtweltbild“. Merz-Abende nannte Schwitters die Ereignisse, zu denen er einlud, um Dichtungen in mündlichem Vortrag zum Besten zu geben: Stimme, Tempo und Lautstärke waren das „Material“, mit dem er Prosa und Lyrik in Sprechstücke und Lautgedichte verwandelte. Ziel war, die Teilnehmer zum Lachen zu bringen; die Performance sollte „von allen Dingen, die den Menschen belasten“ befreien. Diese Steilvorlage nehmen der österreichische Schauspieler Wolfram Berger und der bekannte Jazzmusiker Wolfgang Puschnig bei ihrer Literaturhaus-Performance auf. Zum Vergnügen des Publikums biegt und beugt Wolfram Berger die Schwitters-Texte in seinem hingebungsvollen Vortrag, begleitet auf Altsaxophon und Flöte vom musikalischkomödiantischen Ausnahmekönner Wolfgang Puschnig – frei nach dem Motto von Kurt Schwitters: „Ich trage gern und mit großer Begeisterung vor ...“ Wolfram Berger, geb. 1945 in Graz, lebt als Schauspieler und Sprecher für Film, TV, Radio etc. in der Steiermark und in Wien. Wolfgang Puschnig, geb. 1956 in Klagenfurt, lebt als Komponist und Musiker in Wien, wo er 1977 das VAO mitbegründete. Veranstalter: Verein Literaturhaus Eintritt: € 14/12/10
Aufführungen
| Film
Graham Greene: Der dritte Mann
Literaturhaus Salzburg
Filmclub: Die Beschreibung der Unordnung. Kriminalgeschichten im Film Mit „Der dritte Mann“ („The Third Man“) zeigt der Filmclub einen veritablen Kultfilm: Die Geschichte um den vermeintlichen Tod von Harry Lime, gespielt von Orson Welles, hat bis heute nichts an Faszination verloren. Der amerikanische Schriftsteller Holly Martins (Joseph Cotten) spürt im zerstörten Nachkriegs-Wien Harry Lime nach, um den Ruf seines als Medikamentenschmuggler verschrienen Jugendfreunds wiederherzustellen. Szenen wie Limes „Kuckucksuhr-Rede“ auf dem Riesenrad im Prater oder die Verfolgungsjagd in der Wiener Kanalisation bzw. die auf der Zither gespielte Filmmusik von Anton Karas sind in die Filmgeschichte eingegangen und haben das Wiener Tourismusgeschäft geprägt. Dem vielfach verfilmten Schriftsteller und Drehbuchautor Graham Greene und dem Regisseur Carol Reed gelang mit „Der dritte Mann“ eine Reflexion des Alltags in der Nachkriegszeit auf Basis „interner“ Geheimdienstinformationen – in einem Meisterwerk des Film Noir. Einführung: Manfred Mittermayer GB 1949; Regie: Carol Reed; Drehbuch: Graham Greene; Kamera: Robert Krasker; Musik: Anton Karas; mit: Joseph Cotten, Alida Valli, Orson Welles, Trevor Howard, Paul Hörbiger; 104 Min.; engl. OmU Veranstalter: Literaturforum Leselampe, DAS KINO Eintritt: Reservierungen: 0662 873100 15 oder unter www.daskino.at Eintritt: Kartenpreise DAS KINO, Mitglieder Leselampe und DAS KINO frei
Aufführungen
| Schauspiel
Die Wut, die bleibt
Salzburger Festspiele
Uraufführung: 18.8.2023 In einer Dramatisierung des gleichnamigen Romans Uraufführung „Sie hört einen Herzschlag und sie weiß, was sämtliche Frauen auf dieser Welt wissen: Was einer von uns geschieht, geschieht uns allen.“ Ein Abendessen, wie es normaler nicht sein könnte: Der Tag war lang, die Wohnung ist ein Chaos, die Kinder sind quengelig und laut. Eine einzige Frage bringt das Leben einer ganzen Familie zu Fall, erdrutschartig und unwiederbringlich. „Haben wir kein Salz?“, fragt Johannes in die Runde. Gar nicht an seine Frau gerichtet, ganz allgemein. Eine ganz einfache, ganz normale Frage. Da steht Helene auf, geht zur Balkontür und stürzt sich ohne ein weiteres Wort ins Nichts, viele Stockwerke tief. Zurück bleiben ihr Mann und die drei Kinder, fassungslos und im Schockzustand. Schmerzlich offenbart sich in den folgenden Wochen, wie sehr Helene fehlt, wie sehr sie als Zentrum die Familie mit ihrer Fürsorge, ihrer Liebe, ihrem Trost zusammengehalten hat. Wie weitermachen mit diesem Gefühl der Schuld, der Trauer, aber auch des Unverständnisses? Sarah, Helenes beste Freundin, treiben diese bohrenden Fragen ebenfalls um. Warum hat sie nicht gesehen, wie es wirklich um die Freundin bestellt war? Sie möchte helfen, zumindest jetzt für deren Familie da sein, wenn sie doch schon als Freundin versagt zu haben scheint. Sarah springt ein in die Lücke, wird zur Stütze für den völlig überforderten Johannes, organisiert den Haushalt, versorgt die Kinder. Eine Weile nur, so lange, bis alle wieder festen Boden unter den Füßen haben. Doch die Wochen verstreichen, dann die Monate. Sarahs Anwesenheit wird immer selbstverständlicher und ihr eigenes Leben, ihr Beruf und ihre Beziehung geraten zunehmend in den Hintergrund. Wie oft hat sie die Freundin um ihre Familie beneidet und mindestens genauso oft bemitleidet, wenn Helene wieder mal in ihren Mutterpflichten zu versinken drohte. Nun gerät sie selbst in diesen Strudel aus Fremdbestimmtheit und Selbstaufopferung. Und plötzlich ist neben dem Mitleid und der Schuld noch ein anderes Gefühl, das sich immer stärker den Weg an die Oberfläche bahnt: Wut. Rasende Wut auf Helene, die durch ihr Handeln so viele Menschen beschädigt zurücklässt. Wut auf die Kinder, die Sarahs Fürsorge zurückweisen. Wut auf ihren Freund Leon, der sich immer weiter von ihr zu entfernen scheint. Aber vor allem Wut auf Johannes, der nur allzu bereitwillig ihre Hilfe annimmt, sich in ihrer Verlässlichkeit einrichtet und Sarah zunehmend selbstverständlich in die fürsorgende Rolle ihrer toten Freundin drängt. Doch Sarahs Wut ist nichts gegen das, was Lola fühlt, Helenes älteste Tochter. Lolas allumfassende Anklage richtet sich gegen das Patriarchat an sich, das sie nicht nur von Männern, sondern auch von Frauen wie Helene und Sarah gestützt sieht. Sie macht das System und dessen willfährige Unterstützung für die Überforderung und den Tod ihrer Mutter verantwortlich und schlussendlich auch für ihre Einsamkeit. Lola beschließt, sich diesem Konstrukt zu entziehen, seinen Anforderungen und Zuschreibungen, und dem übermächtigen Gegner gleichzeitig den Kampf anzusagen. Es ist nicht das eine große und erschütternde Ereignis, das Mareike Fallwickls Protagonistin zu ihrer fast unglaublichen Tat treibt, sondern das ganz Alltägliche. Die Summe aus Überforderung, Einsamkeit, gesellschaftlicher Anforderung und Konditionierung, das fortwährende Überschreiten der eigenen Belastungsgrenze, das wohl viele Mütter gut nachvollziehen können. Radikal und erschütternd spannt die aus Hallein stammende Autorin in ihrem vierten Roman einen großen Bogen über das moderne Frausein: von Mutterschaft und gewollter Kinderlosigkeit über den Gender-Care-Gap und den zerstörerischen Anspruch, allen Rollenmustern und Erwartungen gerecht werden zu müssen, hin zu einer jungen Generation, die bereit ist, all diese vermeintlichen Selbstverständlichkeiten über Bord zu werfen. (Johanna Vater) Jorinde Dröse, Regie Katja Haß, Bühne Juliane Kalkowski, Kostüme Suzan Demircan, Choreografie Johanna Vater, Dramaturgie Mit Johanna Bantzer, Max Landgrebe, und anderen Eine Koproduktion der Salzburger Festspiele mit dem Schauspiel Hannover In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln
Aufführungen
| Schauspiel